So lädst Du dein iPhone richtig

Zwei iPhone 14 auf einem Tisch

Man sollte das iPhone nicht laden, bevor der Akku ganz leer ist, über Nacht zu laden ist sowieso schlecht und am besten lädt man immer mit dem Flugzeugmodus an.

Diese oder andere Tipps hat bestimmt jeder schon mal gehört, wenn es darum geht, wie man das eigene Smartphone richtig lädt. Aber was ist da wirklich dran? Was sind gute und hilfreiche Tipps und was einfach nur Mythen, die sich hartnäckig halten?

In diesem Artikel gehen wir der Sache auf den Grund und Du kannst ein für alle Mal aufhören, Dich zu fragen, ob Du wirklich alles richtig machst. Starten wir direkt mit Behauptung Nummer 1.

Das iPhone über Nacht zu laden, ist schlecht

Wahrscheinlich der absolute Klassiker unter den Ratschlägen ist es, das iPhone nur dann zu laden, wenn man es auch im Blick hat und bei vollem Akku wieder ausstecken kann.

Hier kann man aber direkt einmal entwarnen und sagen: Eigentlich jedes moderne Gerät, und iPhones eingeschlossen, werden nicht überladen und damit die Batterie beschädigen. Ein iPhone erkennt den Ladezustand des eigenen Akkus und stoppt den Ladevorgang, wenn dieser voll ist.

Erst wenn der Akkustand sinkt, während das Handy immer noch am Kabel hängt, wird erneut geladen. Da könnte man jetzt sagen, hm ja, das ist dann immer noch nicht ideal, wenn mein Handy nachts entlädt und dann wieder lädt usw. Aber wenn man nachts schon mal auf das eingesteckte Handy geschaut hat, dann hat man vielleicht diese Meldung schon einmal gesehen: Dass das Handy optimiert geladen wird.

Ein iPhone mit der Meldung des optimierten Ladens im Sperrbildschirm
So sieht es aus, wenn das iPhone optimiert geladen wird

Was heißt das? Wenn ich mein Handy abends einstecke und es weiß, dass ich etwa meinen Wecker auf 6 Uhr früh gestellt habe, dann lädt es zunächst einmal nur auf ca. 80 % und den Rest erst kurz bevor ich aufwache.

Durch das langsamere Laden schone ich meinen Akku, denn das ist für die Batterie besser als ein Schnell-Laden mit voller Power – also perfekt und damit ist es überhaupt kein Problem, das iPhone nachts einzustecken.

Sollte das optimierte Laden bei Dir nicht auftauchen, kannst Du in die Einstellungen gehen und dort Batterie auswählen. Unter Batteriezustand und Ladevorgang kannst Du Optimiertes Laden der Batterie aktivieren. 

Die Batterie-Einstellungen eines iPhones mit der Option "Optimiertes Laden" aktiviert
Unter den Batterie-Einstellungen kommt man mit Batteriezustand und Ladevorgang zur Optimierungs-Option

In dem Zusammenhang hört man auch oft folgendes:

Man sollte die Batterie immer komplett entladen, bevor man das Handy lädt 

Diese Aussage ist ein klassischer Akku-Mythos, der sich trotzdem hartnäckig hält. Das Problem ist, dass unterschiedliche Batterie-Arten hier unterschiedlich zu beurteilen sind.

Bei Nickel Cadmium Batterien beispielsweise sollte man sich auf jeden Fall an diesen Rat halten. Bleisäure-Battieren sollten idealerweise überhaupt nicht komplett entladen werden. Glücklicherweise sind in modernen iPhones keine dieser Batterien im Akku, sondern moderne Lithium-Ionen-Batterien.

Und diese sind, was die Thematik angeht sehr unproblematisch und wir können eigentlich nichts falsch machen. Ich kann mein iPhone immer über Nacht laden und das macht meinem Akku nichts aus. Ich kann mein iPhone immer kurz für 10min laden und es macht dem Akku nichts aus.

Und ich kann auch beides kombinieren und habe immer noch keine Probleme. Solange ich die anderen Tipps aus diesem Video befolge, gibt es eigentlich hier keinen Grund zur Sorge. 

Man sollte das Handy beim Laden nicht unter dem Kissen liegen haben 

Hier muss man sagen: Stimmt! Selbst, wenn wir einmal alle Bedenken ignorieren, die man vielleicht zu Recht haben könnte, wenn man das Smartphone mit der entsprechenden Strahlung die ganze Nacht quasi am Kopf liegen hat, ist das auch für den Akku keine gute Idee.

Beim Laden einer Batterie entsteht nämlich Wärme. Natürlich ist das nicht genug, um das Kissen in Brand zu setzen – ist das der Fall, dann ist vermutlich wirklich etwas kaputt – aber Hitze ist ein Riesenproblem für Lithium-Ionen-Batterien.

Andauernde Hitzebelastung kann den Akku deines iPhones dauerhaft schädigen. Aus diesem Grund sollte man das Handy auch nicht in der prallen Sonne liegen lassen und bekommt im Extremfall sogar eine Warnung, dass die Temperatur zu hoch ist.

Ob man diese extreme Hitze jetzt auch erreicht, wenn man unter dem Kissen lädt, ist natürlich die Frage – aber man kann auf jeden Fall vermeiden, den Akku unnötig zu belasten, wenn man das Handy einfach an einer Position lädt, wo ausreichend frische Luft hinkommt und es nicht überhitzt.

Auch das Zudecken des Handys mit anderen Dingen ist hier nicht ideal, wenn das helle Display einen stört, kann man das Handy ja einfach auf den Bildschirm legen. 

Das Kabel, dass man zum Laden verwendet ist egal 

Diese Aussage ist so leider nicht wahr, auch wenn es schön wäre, wirklich einfach das billigste Ladekabel kaufen zu können. Natürlich lädt jedes dieser Kabel unser iPhone erst einmal. Aber es ist wie bei vielen anderen Dingen im Leben auch.

Nur weil etwas eine Funktion grundlegend erfüllt, ist es trotzdem nicht immer die beste Idee, auf das Billigste zurückzugreifen. Wenn ich mir im Ein-Euro-Laden ein billiges Messer kaufe, dann schneidet es vermutlich auch, aber bleibt bestimmt nicht so lange scharf, wie ein teures Messer eines bekannten Herstellers. 

Das bedeutet nicht, dass wir nur die Ladekabel verwenden sollten, die Apple selbst verkauft – die sind ja auch wirklich teuer für ein Kabel. Aber wir sollten darauf achten, dass die Kabel die MFi-Zertifizierung haben.

MFi bedeutet Made for iPhone und ist ein Lizenzierungs-Programm von Apple. Zertifizierte Kabel haben das Label auf der Verpackung und wir können uns dann sicher sein, dass dieses Produkt unserem Handy nicht schadet.

Das MFi-Label
Dieses Label kennzeichnet zertifizierte Kabel

Bei unlizenzierten Kabeln kann es nämlich sein, dass der angesprochene Überladeschutz nicht funktioniert und das sollten wir natürlich auf jeden Fall vermeiden.

Auch bei den MFi Kabeln gibt es aber immer wieder gute Angebote und man wird sicherlich nicht arm werden, wenn man diesen kleinen Aufpreis im Vergleich zu den wirklichen Billigprodukten zahlt. 

Laden mit dem Flugzeugmodus ist schneller

Diese Behauptung ist nicht zwangsläufig falsch, aber auch nicht richtig wahr. Ja, der Flugzeugmodus schaltet einige Funktionen des iPhones aus, vor allem, was die Datenübertragung angeht, sowohl Mobilfunk als auch Internet und technisch gesehen, braucht das iPhone dadurch weniger Strom.

Damit macht man das Handy aber auch in vielen Belangen, ich sage mal nutzlos. Ich kann weder mit jemandem telefonieren, noch irgendeine App benutzen, die Internet braucht.

Daher mein Tipp: Wenn man wirklich einen Notfall hat und das Handy schneller laden will, dann ist man besser dran, es einfach komplett auszuschalten und dann zu laden. Damit schaltet man nämlich wirklich alle Stromfresser aus, auch das Display, Apps, die im Hintergrund laufen etc. 

Man sollte am besten immer den Stromsparmodus aktivieren 

Wieder ein Mythos ohne konkrete richtig oder falsch Antwort. Ja, der Stromsparmodus tut das, was der Name sagt. Aber ich sage: Man sollte ihn trotzdem nicht immer aktivieren.

Der Stromsparmodus beim iPhone beeinflusst einige Funktionen. Laut Apple sind das vor allem die Folgenden:

  • 5G auf iPhone 12-Modellen
  • Automatische Sperre
  • Displayhelligkeit
  • Bildwiederholrate
  • Einige visuelle Effekte
  • iCloud-Fotos
  • Automatische Downloads
  • Abrufen von E-Mails
  • Hintergrundaktualisierung für Apps.

Das schont natürlich den Akku. Aber: Einige dieser Features sind das, was ein iPhone eigentlich ausmachen und den Fakt, dass es ein so gutes Smartphone ist. Ich würde ja auch keinen Sportwagen kaufen und dann maximal 50km/h damit fahren, um den Wagen zu schonen.

Der Stromsparmodus ist dafür da, wenn der Akkustand niedrig ist, ein paar Stromfresser zu bremsen, um es bis zur nächsten Ladegelegenheit zu schaffen, ohne dass das Handy ausgeht – und dafür sollten wir ihn auch nutzen.

Das iPhone schaltet den Modus ja auch automatisch bei 80 % Ladung aus – klares Zeichen dafür, dass der Stromsparmodus nicht für einen vollen Akku gedacht ist. 

Man kann Akku sparen, indem man Apps auf dem iPhone schließt 

Hier haben wir wieder einen ganz klaren Mythos, der so nicht wahr ist. Ich kann auf dem iPhone Apps ja „schließen“, indem ich sie in der Übersicht wegwische.

Die Theorie hinter dem Mythos ist jetzt, dass diese Apps, die ja im Hintergrund weiterlaufen, Strom verbrauchen und durch das Schließen sparen wir uns das. Aber das stimmt nicht.

Ein iPhone ist perfekt darin, zu multitasken und verwaltet diese Apps im Hintergrund in einem fast vollständigen Stand-by, der quasi keinen Akku braucht.

Gleichzeitig ermöglicht dieser Zustand, dass eine App direkt wieder verfügbar ist, wenn sie in den Vordergrund kommt. Auch wieder einer dieser Punkte, die die iPhone-Erfahrung so gut machen. 

Interessant für uns: Der Akkuverbrauch eine App neu zu starten ist tatsächlich höher, als der, wenn wir viele Apps im Hintergrund geöffnet haben. Man kann es ein wenig mit Wasser kochen vergleichen. Die Energie, einmal kochendes Wasser auf einer hohen Temperatur zu halten ist niedriger, als jedes Mal einen Topf mit eiskaltem Wasser wieder komplett aufkochen zu müssen.

Natürlich brauchen wir kochendes Wasser in der Regel seltener als die Apps auf unserem Smartphone, aber ich denke, das Prinzip wird klar. Wenn sich eine App also aufhängt, dann macht es Sinn, diese zu beenden und neu zu starten – Akku sparen wir dabei aber nicht. 

Man sollte das iPhone beim Laden nicht verwenden 

Mal wieder ein Halbmythos. Wahr ist: Wenn man das iPhone beim Laden verwendet, dann wird es vermutlich nicht so schnell laden, wie wenn man es einfach aus der Hand legt.

Das liegt daran, dass natürlich alles, was ich mache und das Display Strom brauchen. Gleichzeitig ist das Handy natürlich auch dafür gemacht, dass es während des Ladens benutzt werden kann und das schadet dem Akku selbstverständlich nicht.

Wenn man also in Kauf nimmt, dass der Ladevorgang im Zweifel ein paar Minuten länger dauert, kann man das iPhone natürlich zeitgleich auch benutzen. 

Schnell-Laden ist schlecht für den iPhone-Akku 

Mit einem USB-C auf Lightning Kabel und einem entsprechend leistungsstarken Netzteil, laut Apple alles zwischen 18 und 140W, kann ich ein iPhone, ab dem Modell 8, schnell laden und damit innerhalb von 30 Minuten ungefähr die Hälfte des Akkus laden.

Apple ist trotzdem im Vergleich der führenden Smartphone-Hersteller hier noch ziemlich vorsichtig und einige andere erlauben, Handys in noch kürzerer Zeit, noch schneller zu laden. Man kann also unbesorgt davon ausgehen, dass das Schnell-Laden für den iPhone-Akku keinerlei negative Auswirkungen hat.

Die Batterie ist dafür ausgelegt und kann das auch ab. Der Prozess des Schnell-Ladens bei Apple läuft nämlich so, dass bis zur Hälfte ordentlich Power kommt und der Akku so schnell geladen wird. Das erzeugt ein bisschen Wärme und wäre auf lange Sicht nicht gut für den Akku.

Aber ab 50 % wird das auch hier automatisch gedrosselt und der Rest wird langsamer geladen, was den Akku wiederum schont und das Ganze absolut unbedenklich macht. 

Fazit

Das war’s. 9 Mythen und Tipps zum richtigen Laden des iPhones und worüber man sich dabei Gedanken machen sollte.

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