KI als Chance: Wie Unternehmen den technologischen Wandel aktiv gestalten können

KI als Chance: Wie Unternehmen den technologischen Wandel aktiv gestalten können

Es steht außer Frage, dass Unternehmen und öffentliche Institutionen auf den KI-Wandel reagieren müssen. Da dieser aber in einer Geschwindigkeit passiert, die so noch nie da gewesen ist, fühlen sich viele Entscheidungsträger:innen überfordert und sind aufgrund der Angst Fehler zu machen in eine abwartende Haltung verfallen, die zu einem kompletten Innovationsstillstand geführt hat.

Als sich das Internet durchgesetzt hat, war es ein Prozess über mehrere Jahrzehnte mit ausgewählten Anwendungen, von E-Mail über Websites bis hin zur Kommunikation über Messenger-Dienste und Apps war es ein eher langsamer Prozess.

Diese Entwicklung findet momentan im KI-Bereich in Monaten und nicht über Jahre statt. Unternehmen die dynamisch reagieren und bereit sind festgefahrene Prozesse zu überholen profitieren von einem unfassbaren Produktivitätsschub und diejenigen, die an der Technologie zweifeln bleiben auf der Strecke.

Nicht dieselben Fehler wiederholen

In der jüngeren Vergangenheit gab es eine ähnliche Situation als Soziale Medien auf der Bildfläche auftauchten. Von vielen Unternehmen als Trend abgetan, wurden diese Plattformen zu lange nicht ernst genommen und vernachlässigt. Jetzt sieht man welche Rolle sie selbst auf kommunaler Ebene spielen und selbst Gegner dieser Medien sehen sich im Wahlkampf gezwungen diese Kanäle zu nutzen, um die Menschen effektiver zu erreichen.

Effektivität ist das entscheidende Wort. Künstliche Intelligenz genau wie die Sozialen Medien werden nicht mehr verschwinden und man kann das Feld den Innovatoren überlassen und dann in zehn Jahren versuchen den Vorsprung aufzuholen oder man kann den Wandel mitmachen und davon profitieren.  

Kategorisch auf KI-Tools zu verzichten, ist, als würde ein Marketing-Unternehmen beschließen keine Werbung auf Sozialen Medien oder vielmehr im ganzen Internet mehr zu schalten. Das Potenzial, das auf der Strecke bleiben würde, wäre so immens, dass keine vernünftige Person sich auf so etwas einlassen würde.

Mitarbeitende, die im Umgang mit generativer KI geschult wurden, sind nicht nur produktiver, sondern schlicht und einfach fähiger die eigenen Aufgaben zu erledigen. Die Anwendungsgebiete sind so vielschichtig, dass es fast unmöglich ist, eine Berufsgruppe zu finden, die nicht aktiv oder passiv von der Implementierung einer KI-Lösung profitieren kann.

Wenn man sich jetzt gegen die Nutzung von Künstlicher Intelligenz sperrt, wäre das vergleichbar damit, den eigenen Mitarbeitenden in den 2000ern verbieten das Internet für die Arbeit zu nutzen.

Deutschland steht unter Zugzwang und muss Teil der KI-Revolution werden, wenn es wieder wettbewerbsfähig sein möchte. Es gibt eine Unzahl von harmlosen Anwendungen, die von künstlicher Intelligenz profitieren können, ohne Betriebsgeheimnisse oder persönliche Daten zu gefährden. Es sind Prozesse, die optimiert werden müssen, sowohl auf Mitarbeiter- als auch auf Führungsebene, damit der Umgang mit KI abteilungsübergreifend ermöglicht wird.  

Was muss jetzt in Unternehmen und Verwaltung passieren?

1. Die Tragweite von KI verstehen

Entscheidenden Personen muss klargemacht werden, dass KI in Zukunft zum Alltag dazugehören wird, genauso wie es beim Internet der Fall ist. Es handelt sich dabei um eine Technologie und kein einzelnes Programm. Auch wenn aktuell individuelle Tools wie ChatGPT oder Microsoft Copilot im Vordergrund stehen, wird die Entwicklung auch in die Richtung einer Integration von KI in bestehende Programme und Prozesse weitergehen.

Es geht nicht darum, ob und wie man ChatGPT selbst einsetzen kann oder möchte, sondern darum, sich mit dieser neuen Technologie vertraut zu machen, die Grundlagen zu vermitteln und die eigenen Mitarbeitenden für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.

2. Weiterbildungsangebote schaffen

Schulung und Aufklärung zum Thema Künstliche Intelligenz sind aktuell unerlässlich. Auch Personen auf Führungsebene sind hier in der Pflicht, sich zu informieren und dem Thema offen gegenüber zu stehen. Denn auch wenn es sich um ein technologisches Thema handelt, betrifft es nicht nur die IT, sondern alle Mitarbeitenden.

Deshalb sollten im besten Fall umfassende Schulungskonzepte entwickelt und implementiert werden. Ideal sind hier hybride Lösungen, bei denen Basiswissen zu den Themen KI, Prompt Engineering und Sicherheit in Form von E-Learning den Mitarbeitenden im Intranet jederzeit zur Verfügung stehen.

Neben den Grundlagen eignet sich dieses Format besonders für die Arbeit mit browserbasierten KI-Tools, wie beispielsweise ChatGPT, da so die unterschiedlichen Anwendungen Schritt für Schritt gezeigt werden können.

Dieses umfassende Lernangebot sollte mit Impulsvorträgen und Workshops ergänzt werden, um direktes Feedback zu bekommen, das in die weitere Planung einfließen kann.

Deshalb ist es empfehlenswert, langfristige Partnerschaften mit Schulungsunternehmen oder Dienstleistern anzustreben, die auf dieses Feedback und neue Anwendungen flexibel und schnell reagieren können.

3. Rahmenbedingungen und Regeln definieren

Um zu vermeiden, dass die Verwendung von Künstlicher Intelligenz ohne Wissen und einheitliche Regeln abläuft ist es unabdingbar, dass neben freiwilligen Weiterbildungsangeboten Rahmenbedingungen festlegt werden. Diese müssen klar definieren, wie ein sicherer und mit existierenden Bestimmungen und Vorgaben in Einklang stehender Einsatz aussehen kann.

Mittlerweile sind KI-Tools im Alltag angekommen. Es bringt nichts, die Augen davor zu verschließen und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz abzulehnen. Umfragen zeigen, dass ein Großteil aller Mitarbeitenden schon Berührungspunkte mit KI hat, auch bei der Arbeit.

Deshalb ist es unerlässlich, durch klare Regeln und Rahmenbedingungen dafür zu sorgen, dass der Einsatz von KI ein einem kontrollierten Umfeld stattfinden kann, anstatt kategorisch Verbote auszusprechen.

4. Innovation ermöglichen

Auf Künstliche Intelligenz zu verzichten, bedeutet, auf Produktivität zu verzichten. Die Technologie bietet schon in ihrer jetzigen Form eine unfassbare Arbeitserleichterung in vielen, verschiedenen Bereichen. Egal, ob es darum geht Mitarbeitende in der Verwaltung bei der Arbeit mit Daten und Text zu unterstützen, oder andere Teilgebiete von KI wie die Bilderkennung und Analyse einzusetzen.

Das Potenzial für Innovation ist immens und als Arbeitgeber sollte man den eigenen Mitarbeitenden keine Steine in den Weg legen, sondern ihnen ermöglichen, mit Künstlicher Intelligenz zu experimentieren.

Besonders sinnvoll ist die Bildung von kleinen Gruppen innerhalb einer Abteilung, in denen Anwendungen für den Einsatz von KI effektiv identifiziert werden können.

Egal, ob im Unternehmenskontext oder im öffentlichen Sektor sollte man den Austausch mit Gleichgesinnten suchen, um die Herausforderungen der Implementierung von KI im Arbeitsalltag gemeinsam zu meistern.

Niemand sollte dazu gezwungen werden, KI einzusetzen, gleichermaßen sollten motivierte und interessierte Mitarbeitende sowie Führungskräfte nicht aus Angst vor Konsequenzen davor zurückschrecken diese neue Technologie einzusetzen.

Zusammengefasst

Die KI-Revolution ist da. Es geht nicht darum, ob man Künstliche Intelligenz verwenden möchte, sondern vielmehr darum, wie eine gute und sichere Implementierung aussehen kann. Dabei spielen Schulung und Sensibilisierung aktuell ohne Frage die wichtigste Rolle.

Gleichzeitig müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die allen Beteiligten dabei helfen, die neue Technologie selbstbewusst und in einem regelkonformen Rahmen einzusetzen. Dafür ist ein stetiger Austausch zwischen Führungsebene und Mitarbeitenden unerlässlich, denn nur gemeinsam kann das Potenzial von KI in Unternehmen und Verwaltung ausgeschöpft werden.

Autor

  • Timothy Meixner

    Timothy Meixner ist Mitgründer und Geschäftsführer der Meixner & Ruof UG. Als KI- und Office-Experte betreibt er zusammen mit Johannes Ruof den erfolgreichen YouTube-Kanal Digitale Profis (80.000+ Abonnent:innen).

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