Die KI-News der Woche vom 14.01.2025

Die KI-News der Woche vom 14.01.2025

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Wir dürfen uns vermutlich schon bald über mehrere, coole Updates für ChatGPT freuen, aber auch chinesische Chatbot-Anbieter holen immer mehr auf und bieten kostenlose Alternativen an und Google verbessert mit dem Automotive AI Agent die Navigationserfahrung in neuen Mercedes Fahrzeugen. 

🆕 DeepSeek App für iOS  

Nachdem wir in letzter Zeit ja schon immer wieder über den chinesischen Chatbot bzw. die Modelle von DeepSeek gesprochen haben, wurde jetzt die iOS-App für den Chatbot vorgestellt, mit der man das Ganze auch bequem von unterwegs nutzen kann. DeepSeek ist momentan wahrscheinlich eine der besten Alternativen zu ChatGPT und bringt unglaublich gute Leistung dafür, dass man aktuell gar nichts für die Nutzung des Chatbots zahlen muss. 

📱 Qwen mit neuer Chat-App

Bleiben wir doch direkt kurz in China. Nach DeepSeek gibt es jetzt auch für den anderen Open Source Giganten Qwen von der Alibaba Group eine eigene Web-App, in der man den Chatbot verwenden kann. Genau wie bei DeepSeek ist auch die Verwendung von Qwen komplett kostenlos. Qwen bietet im Chatbot eine ganze Menge unterschiedlicher Modelle an, die zum Teil auch sehr spezialisiert sind, wie beispielsweise das Qwen-Coder Modell für Programmieren. 

Es lohnt sich auf jeden Fall, den Bot einmal auszuprobieren, bis jetzt war das nur über eigene Implementierungen der Modelle oder über HuggingFace möglich, aber jetzt ist es ganz einfach – kostenlosen Account erstellen und los-chatten. 

🔎 Perplexity greift Google an 

Dass die KI-Suchmaschine Perplexity in gewisser Art und Weise auch ein Konkurrenzprodukt zur Google Suche ist, ist ja kein Geheimnis. Jetzt will das Unternehmen noch mehr in die Offensive gehen und testet dazu eine neue Landingpage, die laut Chef Aravind Srinivas die Go-To-Seite für alle Informationen sein soll. Im Tweet zur Ankündigung schreibt er am Ende sogar ganz provokativ “Google versus Perplexity”. 

An Selbstbewusstsein scheint es auf jeden Fall nicht zu mangeln. Wir sind gespannt, ob sie diese hochgesteckten Ziele erreichen können. In letzter Zeit hatte Perplexity ein bisschen mehr als gewohnt mit Unzufriedenheit einiger User zu kämpfen, die sich über sinkende Qualität der Antworten beschwert haben und das gerade zu einem Zeitpunkt an dem Gemini sich immer größerer Beliebtheit erfreuen kann. 

🚗 Mercedes kooperiert mit Google 

Die beiden Konzerne arbeiten im Bereich KI zukünftig enger zusammen und das erste Ergebnis dieser Kooperation wird eine Verbesserung des Sprachassistenten in Mercedes-Fahrzeugen sein. Dazu wird der Automotive AI Agent von Google eingesetzt, eine speziell für die Automobilindustrie entwickelte Lösung, die in neuen Modellen als Teil des MBUX Virtual Assistant Fragen beantworten kann. Der Sprachassistent kann dabei auf Informationen von Google Maps zugreifen und so präzise Antworten auf bestimmte Anfragen geben, wie zum Beispiel die Suche nach einem passenden Restaurant in der Nähe. 

Eingeführt wird die neue Funktion mit dem neuen Mercedes CLA im Lauf des Jahres, der als erstes Fahrzeug auch das neue MB.OS Betriebssystem haben wird. Nachdem VW ja schon seit einiger Zeit auf ChatGPT im eigenen Sprachassistenten IDA setzt, wählt Mercedes jetzt die Konkurrenz – wir sind gespannt, welche Lösung am Ende die beste sein wird. 

🐳 Anthropic rettet Wale

Wir freuen uns ja persönlich immer darüber, wenn wir Use Cases für KI finden, die ein bisschen über den Standard hinausgehen und auch irgendwie sinnvoll sind. Daher fanden wir es richtig cool, einen neuen Bericht von Anthropic in Zusammenarbeit mit der University of Sydney und Accenture zu finden, der beleuchtet, wie KI dabei hilft, Wale zu retten. 

Durch den Einsatz des Claude Opus Modells werden hier die Daten aus Unterwassermikrofonen deutlich effizienter erkannt, mit fast 90 statt 76,5 % Genauigkeit. Außerdem werden diese Daten über die Wale statt in einem manuellen Prozess, der zwei Wochen gedauert hat, in Echtzeit ausgewertet und sorgen dafür, dass Schiffe umgeleitet und effizient Schutzzonen eingerichtet werden können, um die Wale möglichst ungestört zu lassen.

🗒️ Neue Share-Funktion für Canvas in ChatGPT

OpenAI arbeitet an einer Funktion für das Teilen von Canvas-Inhalten in ChatGPT. Laut ersten Screenshots wird das Freigeben dieser Dokumente oder Code-Dateien wohl bald möglicht sein – ganz ähnlich wie es bei den Artifacts von Anthropic schon geht. Das ist eine wirklich coole Sache, denn damit kann man im Prinzip ganz einfach auch kleine Web-Apps, die man so erstellt hat, anderen Personen zur Verfügung stellen und diese können sie nutzen. Anthropic hat schon ziemlich gut vorgemacht, wie das geht – da musste OpenAI natürlich früher oder später nachziehen. 

📹 LumaLabs Ray-2

Google hat mit Veo 2 ja die ganze Video-KI Szene ein bisschen kalt erwischt – würde man meinen. Aber es scheint so, als wäre die Konkurrenz nicht bereit, so einfach aufzugeben. LumaLabs hat direkt nachgelegt und mit ihrem neuen Ray-2 Modell ein Update angekündigt, dass es zumindest laut den ersten Beispielen ebenfalls in sich hat. Noch konnten wir nichts selbst testen, aber die ersten Beispiele auf Twitter waren beeindruckend. Wir sind schon gespannt, ob auch andere große Player wie Runway jetzt Anfang des Jahres noch nachziehen werden und halten Euch natürlich auf dem Laufenden. 

📒 Neues Layout für Custom Instructions

In ChatGPT wird ein neues Layout für die Custom Instructions oder benutzerdefinierten Anweisungen getestet. Dabei handelt es sich nicht nur um eine rein kosmetische Überarbeitung. In einem jetzt aufgetauchten Screenshot sehen wir deutlich, dass es auch ganz neue Optionen gibt. Bisher hatten wir ja nur zwei Felder für Informationen über uns, und wie wir wollen, dass ChatGPT reagiert. Hier im neuen Layout sehen wir das Ganze neu aufgeteilt und zum Beispiel auch ein Feld, wie ChatGPT und ansprechen soll, außerdem ein paar Vorschläge, die wir einfach mit einem Klick hinzufügen können. 

OpenAI arbeitet also auf jeden Fall weiter daran, die Chat-Erfahrung innerhalb von ChatGPT zu personalisieren. 

🎙️ Jellypod KI-Podcasts 

KI-Podcasts sind immer noch schwer im Trend. Die Funktion, die das erste Mal so richtig durch NotebookLM ins Zentrum gerückt ist, wurde seither oft kopiert, aber das finale Rezept hat noch niemand so richtig gefunden. Jetzt ist ein komplett neuer Anbieter mit JellyPod auf der Bühne erschienen und scheint direkt viel richtigzumachen. 

Im Gegensatz zu beispielsweise NotebookLM haben wir bei JellyPod deutlich mehr Anpassungsmöglichkeiten und können sowohl unsere Hosts, als auch den Inhalt der Podcasts detailliert bearbeiten. Zudem wird eine ganze Reihe von Sprachen direkt unterstützt, unter anderem auch Deutsch. Wir haben schon viel mit der neuen Podcast-KI experimentiert und sind ziemlich überzeugt.  

🎧 Daily Listen Podcast von Google

In den iOS und Android Apps von Google wird aktuell eine neue Funktion mit dem Namen Daily Listen getestet. Dabei wird aus dem Verlauf des jeweiligen Users ein Podcast erstellt, der täglich relevante Informationen in einem leicht konsumierbaren Format zusammenstellt. Wenn die Funktion verfügbar ist, sollte man sie in der Google App ganz oben im Feed haben. Google erstellt dann aus verschiedenen Artikeln und News-Meldungen, die laut den eigenen Daten interessant für den jeweiligen User sein könnten, eine ca. 5-minütige Audio-Datei, die direkt in der App abgespielt wird. 

Wir konnten es leider noch nicht selbst testen, da Daily Listen zunächst nur in den USA getestet wird. Es ist aber auf jeden Fall eine spannende Anwendung, die, wenn sie gut funktioniert, definitiv Potenzial hat. 

🚫 Inhaltsfilter bei Gemini

Google arbeitet außerdem beim eigenen Chatbot Gemini wohl an Inhaltsfiltern, um potenziell unerwünschte Informationen aus Antworten herauszuhalten. Dabei geht es laut ersten Gerüchten aber nicht darum, dass der Chatbot automatisch zensiert wird, sondern es soll wohl eine Lösung für User sein, selbst einstellen zu können, welche Inhalte sie nicht sehen wollen. Wahrscheinlich wird das am Ende ähnlich aussehen, wie im AI Studio von Google, wo es diese Filter bereits gibt. Auch in der Google Suche selbst kann man ja gewisse Einschränkungen angeben. Durch die Freiwilligkeit der Filter ist das sicherlich eine gute Sache. 

⬆️ Cohere North

Nachdem es um das Unternehmen Cohere jetzt ziemlich lange ruhig war, hat sich die Firma mit einer spannenden Neuigkeit zurückgemeldet. Coheres Flaggschiff-KI-Modelle der Command-R Familie waren zu ihrer Veröffentlichung relativ stark und hatten uns auch überzeugt, aber sie wurden in letzer Zeit dann doch immer mehr von der Konkurrenz abgehängt. Das Unternehmen hatte aber schon lange den Fokus eigentlich auf Unternehmen und deren Anwendung von KI gesetzt und das zeigt auch die neue Ankündigung von Cohere North. 

North bietet nicht nur ein KI-Modell, sondern eine ganze Plattform, inklusive Agenten-Erstellung und – zumindest laut Cohere – RAG, das viel besser funktioniert als bei Konkurrenten wie Google oder Microsoft. Ob das so stimmt, wird sich zeigen, aber es ist auf jeden Fall eine spannende Neuigkeit, die so ein bisschen aus dem Nichts kam. 

Autor

  • Timothy Meixner

    Timothy Meixner ist Mitgründer und Geschäftsführer der Meixner & Ruof UG. Als KI- und Office-Experte betreibt er zusammen mit Johannes Ruof den erfolgreichen YouTube-Kanal Digitale Profis (80.000+ Abonnent:innen).

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