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Es gab einiges an Chaos bei OpenAI nach dem GPT-5 Launch und vieles wurde seitdem wieder auf den Kopf gestellt, Grok macht mal wieder mit kontroversen Ausgaben Schlagzeilen, dieses mal in Bild- und Videoform und Perplexity möchte den Chrome-Browser von Google kaufen.
Alle wichtigen News haben wir für euch wie immer kompakt zusammengefasst.
😱 Chaos bei OpenAI
Nach dem GPT-5 Launch letzte Woche gab es ja einiges an Feedback und ich fass es mal vorsichtig zusammen. Es war „gemischt“. Auch von unserer Seite steht ja ein GPT5 Video aus. Aber ich sag es euch jetzt mal ganz ehrlich. Was da in der letzten Woche für ein Chaos geherrscht hat, hat es nahezu unmöglich gemacht, wirklich die gesamte Situation zu beurteilen. Quasi jeden Tag gab es einen Tweet von Sam Altman, mit neuen Infos zu GPT5, den Limits des neuen Modells und einer Reaktion auf das Feedback der User.
Nach dem ersten Hype um das neue Modell ist die Stimmung relativ schnell gekippt und die ersten User haben befunden, dass für ihre Bedürfnisse das GPT-4o Modell viel besser war. Das Problem: Es gab ja gar keine Möglichkeit mehr dieses Modell zu nutzen und das hat für viel negatives Feedback gesorgt. Also hat OpenAI schon kurz nach dem Launch das alte Modell für Plus-User wieder verfügbar gemacht. Für User ohne Abo ist das aber bis heute nicht möglich. Im gleichen Zug wurden die Limits deutlich angehoben, da auch hier viel Kritik laut wurde.
Und nachdem ja eigentlich der Plan war mit GPT-5 die Modellauswahl komplett zu entfernen und durch das automatische Auswählen des richtigen Modells durch die KI die Erfahrung für alle User besser zu machen ist auch das wieder gekippt worden. Erinnern wir uns an den ganz einfachen Modellschalter direkt beim Launch, in dem eigentlich nur GPT-5 stand. Jetzt sehen wir hier wieder die Abstufungen mit Auto, Fast, Thinking und dann natürlich noch das GPT-4o Modell.
Sogar das GPT-5 Pro Modell, das ja wirklich gut sein soll, hat aktuell noch Startschwierigkeiten. So haben wir vermehrt berichtet bekommen, dass die KI wohl hochkomplexe Probleme im Reasoning unter die Lupe genommen hat – nur um dann am Ende keine Antwort zu geben, teilweise nach über 30 Minuten Gedankenprozess. Das ist natürlich ärgerlich und sollte für die besten Modelle, für die man ja auch einiges jedes Monat zahlt nicht passieren.
Wir sind gespannt, ob es das jetzt mit der wiedereingeführten Modell-Auswahl und dem GPT-4o Modell war, oder ob wir in der nächsten Woche darüber berichten, dass auch o3 und o4-mini wieder zurück in ChatGPT sind.
Auf der einen Seite finde ich es wirklich gut, dass hier auf Feedback reagiert wird und das auch ziemlich schnell, gleichzeitig fragt man sich vermutlich, warum es nicht ausführlicher im Vorraus getestet und eben auch Meinungen von normalen Usern gesammelt wurden, bevor man dieses Update live geschalten hat.
🤳🏻 Grok Imagine
Zwar nicht mehr komplett neu, aber wir haben es bis jetzt noch in keinem Update erwähnt: die xAI KI Grok hat eine neue Bild- und Videoerstellung mit dem Namen Imagine bekommen, die jetzt für Supergrok und Premium+ Subscriber verfügbar ist. Die Ergebnisse sehen ganz gut aus, nichts absolut spektakuläres, aber es wären eben nicht Grok und Elon Musk, wenn es nicht wieder ein bisschen was extra geben würde. Die KI-gestützte Erzeugung hat nämlich einen “Spicy-Mode”, der es erlauben soll, grenzwertig anstößige Bilder und Videos generieren zu lassen. Wir konnte das selbst nicht ausprobieren, da wir aktuell kein xAI Abo haben, aber wer im Internet sucht, findet genug Beispiele für die so erstellten Bilder und Videos.
Besonders bedenklich aus unserer Sicht: Grok prüft nicht wirklich, ob User die Rechte an hochgeladenem Bildmaterial haben, es ist so in der Theorie allen möglich Bilder von echten, fremden Personen in anzügliche Versionen oder sogar Videos umzuwandeln. Bis jetzt haben wir in Deutschland noch nicht viel davon mitbekommen und natürlich müssen sich auch Personen, die das so machen über rechtliche Konsequenzen bewusst sein, aber wenn so ein Bild eben mal im Internet ist, dann ist es schwer, das wieder zu entfernen. Wir wären dementsprechend auf jeden Fall vorsichtig damit, vor allem auf Twitter aktuell Bilder von sich selbst zu posten, gerade dann, wenn man vielleicht ein bisschen in der Öffentlichkeit steht.
💬 Gemini Kontext und temporäre Chats
Der Gemini Chatbot bekommt zwei neue Funktionen. Zum einen haben wir jetzt auch hier persönlichen Kontext, den die KI berücksichtigen kann, um besser auf uns zugeschnittene Antworten zu geben. Wir können den Bot bitte, sich etwas zu merken und dann wird das ähnliche wie im Memory von ChatGPT notiert und für zukünftige Unterhaltungen berücksichtigt, zum Beispiel ein Projekt an dem wir gerade arbeiten, oder welchen Antwort-Stil wir bevorzugen. Man kann die Funktion auch ausschalten oder manuell verwalten, indem man auf die eigenen Einstellungen geht und dort “Gespeicherte Informationen” anklickt. Hier können wir mit diesem Schalter das ganz deaktivieren, wenn gewünscht. Oder wir fügen selbst Anweisungen an Gemini hinzu. Natürlich können wir die hier gespeicherten Dinge auch jederzeit bearbeiten oder löschen, wenn vielleicht etwas dabei ist, das unsere Antworten negativ beeinflusst oder nicht mehr relevant ist.
Die zweite, neue Funktion sind temporäre Chats, auch das kennen wir ja schon von anderen Chatbots. Dazu können wir beim Button für eine neue Unterhaltung auf dieses Icon klicken und schon wird ein solcher temporärer Chat gestartet. Diese Unterhaltungen tauchen nicht in unserem Verlauf auf, werden nicht für den persönlichen Kontext berücksichtigt und nach spätestens 72h werden die Chats komplett gelöscht. Zudem werden keine Informationen aus temporären Chats für das Modelltraining von Google genutzt.
📒 Sonnet mit 1 Million Token Kontext
Diese Update dürfte alle Entwicklerinnen und Entwickler freuen, die sich trotz neuer starker Coding-Modelle von Google, xAI und OpenAI immer noch auf die Claude KI verlassen. Das Claude 4 Sonnet Modell hat jetzt bei Nutzung über die API eine riesige Steigerung des Kontextfensters bekommen. Auch dieses Modell kann jetzt ähnlich wie die Gemini-Modelle eine Million Tokens Kontext verarbeiten und damit 5 mal mehr als bisher. Das ist vor allem für die Arbeit mit großen Entwicklungsprojekten, die hunderte und tausende Dateien beinhalten. Denn in solchen Fällen braucht man auf einmal doch diesen riesigen Kontext, der für eine ganz normale Chatbot-Nutzung eigentlich völlig übertrieben ist. Es sorgt dafür, dass die KI für ihre Antwort sämtlichen Code, der schon existiert berücksichtigen kann und immer den Überblick über das gesamte Projekt behält.
💸 Perplexity will Chrome kaufen?
Die KI-Suchmaschine Perplexity hat ein Kaufangebot für den Google Browser Chrome gemacht. Laut Reuters bietet das KI-Startup 34.5 Milliarden US-Dollar an – und das obwohl Perplexity selbst auf dem Papier gerade einmal 14 Milliarden Dollar wert ist. Aber wie kommt das Unternehmen überhaupt auf die Idee dieses Angebot abzugeben? Alphabet, die Muttergesellschaft von Google hat gerade in den USA Probleme mit den Behörden, denn laut einem Urteil aus letztem Jahr wird dem Suchmaschinengiganten ein Monopol auf die Internetsuche unterstellt und es wurde nahegelegt, den Chrome-Browser zu verkaufen.
Aber: Google macht keine Anstalten, dieser Weisung Folge zu leisten und will rechtlich gegen die Entscheidung vorgehen, ein Prozess der sich laut Experten über viele Jahre ziehen dürfte. Das jetzt von Perplexity in den Raum gestellte Angebot ist also vermutlich eher ein Publicity Stunt und hat wenig Aussichten auf Erfolg. Zumal der CEO von Google Konkurrent DuckDuckGo, Gabriel Weinberg, gesagt hat, dass Chrome, falls der Browser zum Verkauf stehen würde, wohl eher 50 Milliarden Dollar kosten müsste.
▶️ Youtube schätzt das Alter der User mit KI
YouTube plant, zukünftig das Alter seiner Nutzer in den USA mithilfe von KI zu schätzen, um Minderjährige besser zu schützen. Laut einem Blogbeitrag des Unternehmens soll die Technologie das Nutzerverhalten analysieren, also welche Videos gesucht oder angeschaut werden, um dann das Alter einer Person zu bestimmen und darauf basierend automatisch Schutzmaßnahmen wie die Deaktivierung personalisierter Werbung oder die Beschränkung von Empfehlungen zu aktivieren.
Mit diesem Schritt reagiert die Videoplattform auf den wachsenden politischen Druck in den USA, strengere Maßnahmen zum Jugendschutz zu ergreifen, da bisherige Alterskontrollen von jungen Nutzern oft einfach durch die Angabe eines falschen Geburtsdatums umgangen werden konnten. Sollte das KI-System einen Nutzer fälschlicherweise als minderjährig einstufen, kann dieser sein wahres Alter durch die Verifizierung mit einem Ausweis oder einer Kreditkarte nachweisen.
Das Vorhaben stößt jedoch auch auf Kritik: Bürgerrechtsorganisationen und eine Online-Petition mit zehntausenden Unterzeichnern warnen vor erheblichen Datenschutzbedenken, potenzieller Massenüberwachung und einem gefährlichen Präzedenzfall für die digitale Freiheit. Gleichzeit ist es nicht der dümmste Gedanke, wenn man sieht wie schnell Kinder und Teenager auf Social media nach kürzester Zeit bei fragwürdigen Inhalten landen.