Die KI-News der Woche vom 21.08.2025

Die KI-News der Woche vom 21.08.2025

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Eine Bananen-Modell mischt die Bild-KI Szene auf, Meta steht heftig in der Kritik, Claude beendet jetzt einfach Chats und DeepSeek macht GPT-5 direkt zu Schnee von gestern.

Alle wichtigen News haben wir für euch wie immer kompakt zusammengefasst.  

🍌 Nano Banana

Ein neues Bild-Modell sortg aktuell in der LM Arena für Aufregung. Nano Banana ist der Codename des Modells, das unglaublich gute Bilder erstellt, aber fast noch besser darin ist, Bilder zu bearbeiten, das bedeutet mit einem Ausgangsbild und einem entsprechenden Prompt zum Beispiel etwas im Bild auszutauschen, andere Blickwinkel auf die selbe Szene darzustellen oder ähnliches. Die beste und einzige Möglichkeit Nano Banana aktuell zu testen ist in der LM Arena unten “Generate Images” auszuwählen und dann einen Prompt mit oder ohne Bild abzuschicken. Dann werden zwei zufällige Anbieter gewählt und man kann sich für die bevorzugte Variante entscheiden. Leider sieht man nicht davor, ob man das neue Modell bekommt, in unseren Versuchen wurde es aber ziemlich häufig verwendet. 

Es ist eigentlich auch schon fast klar, von wem Nano Banana stammt – nämlich von Google, das heißt wir dürfen uns vielleicht schon bald auf ein Upgrade des Imagen Modells freuen oder eine “Edit-” oder “Nano-” Variante – mal schauen.  

Ⓜ️ Meta KI erneut in der Kritik 

Die aktuellste Kontroverse um Meta’s KI dreht sich um geleakte interne Richtlinien für deren AI-Chatbots, die es den Systemen erlaubten, in unangemessene oder romantische Gespräche mit Minderjährigen einzutreten. Laut einem Reuters-Bericht vom August 2025 durften die Bots auch falsche medizinische Ratschläge geben, rassistische Aussagen tätigen oder Menschen auf Basis persönlicher Merkmale herabsetzen. Meta hat diese Richtlinien nach der Enthüllung entfernt, betont jedoch, dass sie nie umgesetzt wurden und nur als Test dienten. 

Der Skandal hat zu einer Untersuchung durch den US-Senator Josh Hawley geführt, der Meta vorwirft, die Sicherheit von Kindern zu vernachlässigen, um im KI-Rennen voranzukommen. Weitere Senatoren wie Peter Welch haben Meta-CEO Mark Zuckerberg aufgefordert, strengere Sicherheitsmaßnahmen einzuführen. Experten kritisieren die Richtlinien als „dystopisch“ und fordern mehr Transparenz, da sie potenzielle Risiken für Kinder und die Verbreitung von Fehlinformationen aufzeigen. 

In den sozialen Medien wird die Kontroverse lebhaft diskutiert, mit Vorwürfen, Meta priorisiere Innovation über Ethik. Dies ist nicht die erste Kritik an Meta’s AI – frühere Debatten umfassten Copyright-Verletzungen bei Trainingsdaten oder fehlerhafte Bots –, doch diese betrifft direkt Kinderschutz und hat deshalb zurecht breite mediale Aufmerksamkeit erregt. 

Gerade Meta – der Konzern, der soviel der sozialen Medien kontrolliert – Facebook, Instagram, Whatsapp – sollte sich unserer Meinung nach der Verantwortung bewusst sein, die damit einhergeht, da eben auch minderjährige alle diese Plattformen nutzen dürfen und können. Deshalb begrüßen wir es definitiv, dass diese Debatte durch die neuen Recherche-Ergebnisse von Reuters in die Öffentlichkeit kommt. 

🤖 ChatGPT Go in Indien 

OpenAI hat mit ChatGPT Go ein neues, günstigeres Abo-Modell vorgestellt. Das Abo, das zunächst nur in Indien für ₹399 also ungefähr 3,90€ pro Monat verfügbar ist, soll Nutzern einen erweiterten Zugriff auf die Kernfunktionen wie GPT-5, die Bildgenerierung, Datenanalyse und ein längeres Kontextgedächtnis bieten. Im Gegensatz zum fast fünf mal teureren Plus-Abonnement (₹1.999/Monat) richtet sich Go jedoch nicht an Power-User, denn fortgeschrittene Funktionen wie die Videoerstellung mit Sora, der Zugriff auf ältere Modelle wie GPT-4o sind weiterhin dem Plus-Modell vorbehalten.

Ob auch in anderen Regionen der Welt Alternativen zu Go geplant sind, lässt OpenAI momentan noch offen, ich würde es aber nicht kategorisch ausschließen, da ich mir sicher bin, dass die 20 Euro im Monat aktuell viele Menschen abschrecken, die bereit wären für bestimmte Funktionen fünf Euro im Monat zu zahlen. Aber schauen wir mal.  

🎤 OpenAI streicht den Standard Voice Mode 

Noch eine Nachricht zu GPT: OpenAI wird am 9. September den bisherigen „Standard“-Sprachmodus von ChatGPT abschalten und vollständig durch den neueren „Advanced“-Modus ersetzen. Obwohl dieser als schneller und menschlicher beworben wird, stößt die Entscheidung bei vielen Nutzern auf heftige Kritik. In Foren wird die neue Stimme als „robotisch“, „distanziert“ und „gehetzt“ beschrieben. Ein noch größerer Kritikpunkt ist jedoch die Funktionsweise: Während der alte Modus die exakte schriftliche Antwort des KI-Modells vorgelesen hat, paraphrasiert und verkürzt der neue Modus die Antworten, was laut Nutzern zu Informationsverlust und einem Gefühl der Diskrepanz zwischen den Aussagen führt. Gratisuser werden jeden Monat ein bestimmtes Kontigent zur Verfügung gestellt bekommen, mit dem der neue Modus verwendet werden kann. Wie genau das Kontigent in der Praxis aussehen wird, dazu gibt es aktuell noch keine konkreten Infos.  

Da sich der Widerstand gegen die Änderung jetzt schon wieder sehr öffentlich bemerkbar macht gibt es Spekulationen, ob OpenAI – ähnlich wie bei der Wiedereinführung von GPT-4o – die Entscheidung noch vor dem 9. September rückgängig machen könnte. 

🎇 Qwen Image Edit 

Nicht nur Nano Banana ist gut darin Bilder zu bearbeiten. Nachdem wir ja die neue Bild-KI von Qwen schon auf dem Kanal vorgestellt haben wurde jetzt auch endlich die dazu gehörige Edit-Funktion veröffentlicht. Die einfachste Art und Weise das zu testen ist weiterhin im Qwen Chat direkt. Dort kann man jetzt einfach statt Bildgenerierung auch Bildbearbeitung auswählen und dann ein Ausgangsbild frei umgestalten, also zum Beispiel den Blickwinkel ändern.

Auch die Edit-Funktion von Qwen ist sehr gut, wenn auch vielleicht nicht ganz so stark wie Nano Banana. Probiert es trotzdem gerne mal aus, neben dem Qwen Chat ist das auch bei vielen anderen Anbietern kostenlos verfügbar, da es sich ja auch um ein Open Source Modell handelt. 

🔚 Claude beendet Chats 

Aus Sorge um das potenzielle „Wohlbefinden“ seiner KI hat der Entwickler Anthropic seinem Top-Modell Claude eine neue Schutzfunktion gegeben. Die Versionen Opus 4 und 4.1 können nun als letztes Mittel eigenständig Konversationen abbrechen, falls Nutzer hartnäckig auf missbräuchliche oder schädliche Anfragen bestehen und mehrfache Umlenkungsversuche der KI ignorieren. Dieser Schritt sei das Ergebnis von Tests, in denen das Modell eine klare Abneigung und Anzeichen von „Stress“ gegenüber schädlichen Inhalten zeigte.

Das kommt ehrlicherweise wenig überraschend, da Anthropic als eines der wenigen führenden KI-Unternehmen gilt, dass sehr viel Wert auf Sicherheit der eigenen Modelle legt. Für Nutzer bedeutet ein beendeter Chat, dass sie zwar keine neuen Nachrichten mehr senden, aber sofort einen neuen starten können. Zudem lässt sich der alte Gesprächsverlauf durch das Bearbeiten früherer Nachrichten wieder aufnehmen. Anthropic betont, dass die meisten Nutzer von dieser Funktion nichts bemerken werden und sie als fortlaufendes Experiment betrachten.

🤏🏼 Gemma 3 270M 

Google erweitert seine Gemma-Modell-Familie um ein neues, hochspezialisiertes Modell: Gemma 3 270M, ein kompaktes Open-Source-Modell mit nur 270 Millionen Parametern. Da man mit dieser Aussage als Normalo vermutlich nicht viel anfangen kann, versuche ich es mal anders zu erklären, weshalb das so eine große Sache ist. Ironischerweise ist es das nämlich nicht, es ist gerade mal knappe 270 Megabyte groß und damit passt es wirklich auf jedes Endgerät.

Nach dem Motto „das richtige Werkzeug für die richtige Aufgabe“ ist das Modell nicht als universeller Chatbot konzipiert, sondern als eine energieeffiziente Basis, deren wahre Stärke im Fine-Tuning für spezifische Aufgaben liegt. Es zeichnet sich laut Google durch starkes Befolgen von Anweisungen und extreme Energieeffizienz aus, was es dadurch ideal für den eben angesprochenen On-Device-Einsatz macht, bei dem Kosten, Geschwindigkeit und Datenschutz entscheidend sind.

Typische Anwendungsfälle sind Textklassifizierung, Datenextraktion oder die Steuerung von Abfragen in großem Umfang. Ziel ist es, Entwicklern zu ermöglichen, schnell und kostengünstig eine ganze Flotte von schlanken, spezialisierten KI-Modellen zu erstellen, die jeweils eine Aufgabe perfekt beherrschen und eben auf den Gemma Modellen aufbauen. Damit man das Ganze auch direkt ausprobieren kann, gibt es von Google auch direkt einen ausführlichen Guide zum Finetuning mit Gemma und wer möchte kann es sich beispielsweise auch einfach mal in der Ollama App runterladen und ausprobieren. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aktuell leider noch, das Modell kann noch kein Deutsch, aber wer weiß vllt. Wird sich das in den nächsten Wochen ändern.  

🏯 DeepSeek 3.1 

Es ist endlich soweit: Wir haben ein neues Modell von DeepSeek bekommen. Allerdings nicht R2, wie viele vielleicht dachten sondern ein kleines Versionsupgrade auf DeepSeek 3.1. Hierbei handelt es sich, ähnlich wie bei GPT-5 um ein hybrides Modell, das heißt wir können entweder mit oder ohne Reasoning arbeiten. Im kostenlosen Chat von DeepSeek selbst können wir das wie gewohnt mit dem Deep Think Button umschalten. Was die Leistung angeht, hat das Modell trotz des nur kleinen Updates auf eine “Komma 1”-Version zumindest laut den Benchmarks riesige Sprünge gemacht. Wenn wir beispielsweise SWE Bench anschauen, dann ist das mit 66 Punkten deutlich besser als GPT-5 ohne Thinking – leider gibt es für die Reasoning-Variante von DeepSeek 3.1 noch keine Punktzahl, die wir finden konnten. 

Das die Chinesen hier nur kurz nach dem größten OpenAI Launch des Jahres mit dem Open Source Modell nachziehen und die US-Konkurrenz – zumindest scheinbar – mit einem kleinen Versionsupdate schlagen können, zeigt einmal mehr, wie stark Asien im Bereich KI ist. Und das trotz Sanktionen und Einfuhrverboten für die NVidia Chips. Wir werden das neue DeepSeek Modell auf Herz und Nieren prüfen, aber es sieht wirklich unglaublich vielversprechend aus. 

Autor

  • Profilbild von Timothy Meixner

    Timothy Meixner ist Mitgründer und Geschäftsführer der Meixner & Ruof UG. Als KI- und Office-Experte betreibt er zusammen mit Johannes Ruof den erfolgreichen YouTube-Kanal Digitale Profis (125.000+ Abonnent:innen).

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