Custom-GPTs sind Versionen von ChatGPT und Copilot, denen wir zusätzliche Informationen und Ressourcen in Form von Dateien geben können. Dadurch sind diese GPT-Varianten in der Lage, besser auf unsere Bedürfnisse und Anforderungen angepasst zu werden. Das Feature ist in ChatGPT schon seit einer Weile verfügbar, dass es für Copilot kommen wird ist kein Geheimnis.
Da es momentan aber nicht einmal irgendwelche Ankündigungen gibt, wann das Custom GPT Feature in den Chatbot von Microsoft integriert wird, waren wir ziemlich überrascht, als einer unserer Accounts heute Morgen Zugriff auf die Funktion hatte.
Diese Chance lassen wir uns natürlich nicht entgehen und zeigen euch hier exklusiv den ersten Einblick in die neue Funktion, was funktioniert, was noch Probleme macht und was wir von den eigenen GPTs in Copilot in Zukunft erwarten können.
Ich habe euch hier einen Link, mit dem ihr, falls für euren Account freigeschaltet, direkt zur Erstellung der GPTs kommt. Aktuell scheint die Funktion wirklich nur extrem wenigen Accounts zur Verfügung zu stehen – kann sich natürlich schnell ändern.
Schon seit einiger Zeit haben wir hier in Copilot einen Abschnitt mit GPTs, dort waren bisher aber immer nur die fünf Standard-GPTs von Microsoft, zum Beispiel Designer aufgelistet.
Neu ist dieser Button mit “Alle Copilot GPTs anzeigen” und wenn ich da drauf klicke, dann bekomme ich ein Pop-up in dem wiederum die fünf Standardbots sind, aber wenn ich ganz nach oben schaue, sehe ich die Option “Neuen Copilot-GPT erstellen” als Vorschau.
So erstellt man ein GPT in Copilot
In einem neuen Tab öffnet sich dann mein GPT-Editor und der sieht eigentlich sehr ähnlich zu dem aus, was wir aus ChatGPT kennen. In einem Chatfenster, kann ich eingeben, was mein neues GPT tun soll.
Im “Konfigurieren-Reiter” kann man noch weitere Einstellungen vornehmen. Zum Beispiel einen eigenen Namen und eine Beschreibung festlegen. Zusätzlich können Anweisungen gespeichert und Dateien als Ressourcen hochgeladen werden.
Außerdem können dem Bot sowohl Internetzugriff, als auch Bilderstellung mit Dall-E als Fähigkeiten zugewiesen werden.
Für unseren Test verwenden wir dasselbe Beispiel, das wir bereits bei unserem ersten GPT in ChatGPT versucht haben, einen SEO-Berater, der uns dabei helfen kann, Websites zu optimieren. Die initiale Konfiguration läuft sehr ähnlich ab wie bei OpenAI.
Nachdem ich eine einfache Anweisung geschrieben habe, bekomme ich wiederum eine Rückfrage und hier finde ich ziemlich interessant, dass Copilot mir hier eine sehr sinnvolle Antwortoption vorschlägt – Berücksichtigung der Google Richtlinien. Auch für die Frage nach der Sprache danach nehme ich einfach einen Vorschlag von Copilot.
Mein Guide ist damit erst mal zufrieden und wir könnten unser neues Copilot GPT eigentlich schon testen. Im Reiter Konfiguration sehen wir zunächst Titel und Beschreibung und unsere Anweisungen. Ich finde es relativ interessant, wie diese formuliert sind, mit Stichpunkten, die eigentlich alle mit “Ich sollte…” beginnen, das sieht schon ziemlich anders als bei ChatGPT aus.
Damit wir anständig testen können, ob der Bot hochgeladene Dateien berücksichtigt und damit mehr Wissen bekommen kann, haben wir noch ein PDF mit Fake-Richtlinien von Google hochgeladen. Da der Bot ja Internetzugriff hat, wird es sonst schwer zu prüfen, ob die Informationen aus den Dateien verstanden wurden, oder einfach die korrekten Fakten im Internet gesucht werden.
Ich übernehme das Ganze, indem ich unten auf “Änderungen speichern” klicke.
Unser erster Eindruck
Der erste Testlauf überzeugt mit schnellen und sinnvollen Antworten, sogar auf erfundene Konzepte, die wir in unser PDF geschrieben hatten. Doch bei der Analyse eines Artikels stößt der SEO-Assistent an seine Grenzen, die Ratschläge bleiben allgemein. Uns hat außerdem überrascht, dass eine Werbeanzeige in unserem Custom GPT angezeigt wurde, ein cleverer Zug für integrierte Suchanzeigen.
Da man direkt an dieser Anzeige erkennen konnte, dass Copilot den Kontext unseres Bots verwendet, um die passende Werbung für uns zu finden, sollten wir hier vielleicht nicht unbedingt mit den sensibelsten Daten arbeiten.
Denn offensichtlich verwendet Microsoft unseren Input für Marketingzwecke.
Unser erster Eindruck der GPTs-Funktion von Copilot ist vielversprechend, trotz einiger kleinen Probleme wie der derzeit eingeschränkten Bearbeitung der angelegten GPTs. Man muss natürlich bedenken, dass die Funktion gerade erst testweise an wenige User ausgerollt wird und sicherlich in den nächsten Tagen und Wochen noch einige Updates erhalten wird, bevor sie final veröffentlicht wird.