Die KI-News der Woche vom 06.02.2025

Die KI-News der Woche vom 06.02.2025

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Die ersten Länder verbieten DeepSeek, Google stellt Gemini 2 vor, und OpenAI möchte auf einmal wieder Open Source machen.

🚔 20 Jahre Haft für Deepseek Nutzung

In den letzten Tagen macht ein neues Gesetz in den USA die Runde, das für ziemlichen Wirbel sorgt. Es geht darum, dass US-Bürger keine KI-Technologien mehr weiterentwickeln dürfen, die mit China in Verbindung stehen – darunter eben auch DeepSeek. Besonders brisant: Wer dagegen verstößt, könnte mit bis zu 20 Jahren Haft  oder mit einer saftigen Geldstrafe von bis zu einer Million Dollar rechnen. Und für Unternehmen wird’s noch heftiger – bis zu 100 Millionen Dollar Strafe sind laut dem Entwurf möglich. Die Amerikaner scheinen tatsächlich ihre Machtposition in der KI-Welt bedroht zu sehen und wollen vermutlich nicht nur aus politischen, sondern vor allem auch aus wirtschaftlichen Gründen kein allzugroßes Risiko eingehen.  

Ob das Gesetz wirklich kommt? Das ist schwer zu sagen. Bis jetzt wurde es erstmal nur vorgeschlagen, aber allein die Tatsache, dass es existiert, zeigt, dass die USA das Thema KI-Sicherheit und wirtschaftlichen Wettbewerb immer ernster nehmen.  

Und ganz so absurd ist es nicht, da der texanische Gouverneur ein solches DeepSeek-Verbot für alle Geräte die vom Staat ausgegeben werden ausgesprochen hat. Und auch in Taiwan ist es für Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst nicht erlaubt die chinesische KI zu verwenden.  

🔓 OpenAI spricht auf einmal über Open Source

Nicht nur für die Politik sondern eben auch für die Marktführer im KI-Bereich war R1 ein Riesenschock. Das sieht man nicht nur an den panischen Veröffentlichungen von neuen Funktionen, sondern auch daran, dass Sam Altman, der Chef von OpenAI davon spricht, dass man die eigene Open-Source Strategie vielleicht noch einmal überdenken muss. Das ist ganz schön beeindruckend, wenn man bedenkt, dass OpenSource dank Meta ja nichts war, dass nicht betrieben wurde im KI-Bereich nur hatte OpenAI sich bisher sehr stark dagegen gewehrt. Es bleibt auf jeden Fall spannend, ob sich hier tatsächlich ein Umdenken einstellen wird, oder es nur leere Worte sind.  

🤖 Gemini 2 endlich veröffentlicht

Nachdem wir gefühlt seit zwei Monaten bei jeder Recherche für die KI-News über Gerüchte stolpern, dass Gemini 2 “kurz vor dem Release” steht ist es jetzt endlich wirklich passiert. Es wurden gleich mehrere, neue Modell im Gemini Chatbot vorgestellt. Als erstes das neue Flaggschiff-Modell Gemini 2.0 Pro, das allerdings immer noch als Experimental gekennzeichnet ist. Und auch die Meinungen gehen noch etwas auseinander mit vielen Berichten, die nicht wirklich begeistert sind von den neuen Fähigkeiten. Außerdem wurde ein neues 2.0 Flash Lite Modell mit noch mehr Performance zu einem besseren Preis in der API vorgestellt. 

Am spannendsten ist aber eigentlich das Gemini 2.0 Flash Thinking Modell, über das wir auch schon im AI Studio berichtet hatten – auch das ist jetzt im Gemini Chatbot live und damit ein richtig fähiges und schnelles Reasoning-Modell. Das solltet ihr auf jeden Fall mal ausprobieren. Mit den neuen Google Modellen werden wir uns jetzt auch ausgiebig beschäftigen und euch natürlich auf dem Laufenden halten, also Abo nicht vergessen. 

🥼 Deep Research von OpenAI weltweit verfügbar

Nur wenige Tage nach der ersten Vorstellung der Funktion und dem darauf folgenden großen Frust und Ärger vieler KI-Fans hier bei uns wurde Deep Research innerhalb des ChatGPT Pro Plans jetzt auch bei uns verfügbar gemacht. OpenAI, inklusive Chef Sam Altman, haben dabei auf Twitter mehr ausdrücklich betont, dass das ja nicht ihre Schuld gewesen sei, dass es zunächst nicht so war – die Frage stellt sich aber dann doch, woran es gelegen haben soll. An EU-Regulierungen oder Vorgaben hat sich in diesen paar Tagen auf jeden Fall nichts geändert. 

Aber was auch der Grund gewesen sein soll – wir freuen uns, dass es jetzt doch so schnell ging und werden die neue Funktion für euch natürlich ausprobieren – auch wenn das heißt in den sauren Apfel zu beißen und einen Pro-Plan für GPT zu kaufen. Außer auch die Ankündigung dass der Plus-Plan bald folgen soll – drückt uns die Daumen. Wer also nicht unser Fazit zu Deep Research verpassen will, wenn wir das ausführlich getestet haben, lässt am besten direkt ein Abo da! 

🔎 Websuche in ChatGPT für alle

Eine Nachricht, die fast ein bisschen untergegangen ist, die aber auf den zweiten Blick gar nicht so unwichtig ist: ChatGPT hat die eigene Websuche jetzt für alle User verfügbar gemacht. Alle bedeutet in diesem Fall auch User ohne OpenAI Account. Damit haben wir hier mal wieder einen direkten Angriff auf Google, denn man kann jetzt die Suche mit der KI auch komplett ohne Anmeldung nutzen, also genau so wie jede andere Suchmaschine. 

Aber man muss ehrlich sein: Irgendwie scheint das mit Konto dann doch noch besser zu klappen. Wir haben hier mal dieselbe Anfrage “Wer sind die digitalen Profis?” ohne und mit Anmeldung eingegeben. Bei der Version ohne Konto bekommen wir eigentlich Wörterbuchdefinitionen, während wir in der “richtigen” GPT Version eine präzise Aussage erhalten. Und das auch bei mehreren Versuchen. Es wäre also interessant zu wissen, ob hier wirklich unterschiedliche Modelle arbeiten. 

📼 Omnihuman-1 von ByteDance

ByteDance das Unternehmen hinter TikTok hat eine neue KI mit dem Namen Omnihuman-1 vorgestellt, mit der erstaunlich gute Videoerzeugung möglich ist. Als erstes muss man sagen, dass es sich dabei aktuell um ein Forschungsprojekt handelt zu dem auch eine wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht wurde, aber in den falschen Händen kann so eine Technologie natürlich extrem mächtig sein und wenn man sich ausmalt über was für Datenmengen der TikTok-Konzern verfügt, dann kann man sich vorstellen, was hier zukünftig möglich sein wird. Hier gibt es die KI in Aktion zu sehen.  

Insbesondere bei diesen Vorträgen finde ich es beachtlich, wie echt die Videos wirken. Es hat sich ja auch ein bisschen eingebürgert, dass man Videos auf Basis von alten Fotos erstellt, um zu zeigen, wie gut es auch mit starren Trainingsmaterialien funktioniert, aber ich bin der Meinung, dass weniger die Portraitaufnahmen oder Cartoonfiguren, als eben diese Halfbody-Cases beeindruckend sind. Da man sich vorstellen kann, wie realistisch Videoavatare mit den richtigen Trainingsdaten bereits heute erzeugt werden können. Wir halten euch auch bei diesem Experiment auf jeden Fall auf dem Laufenden.  

🔬 Open Deep Research

Das Team von Huggingface hat direkt nach der Vorstellung von Deep Research sich selbst die Challenge gestellt, eine Open-Source Alternative zu entwickeln – und zwar innerhalb von nur 24h. Das Ergebnis ist beeindruckend und man kann sogar eine abgespeckte Version direkt im Browser testen. Dabei gibt man der KI einfach ein Thema, das recherchiert werden soll und schon legt die KI los. Den Space haben wir euch natürlich hier verlinkt. Dann könnt ihr es mal selbst ausprobieren.  

Die Vollversion von Huggingface konnte tatsächlich in einem relevanten Benchmarktest eine Punktzahl von 55% erreichen, was unfassbar beeindruckend ist, da GPT4o lediglich 7 und Deep Research von OpenAI 67% erreichen konnte. Wir müssen hier einfach nochmal betonen, dass wir es hier mit einer Version zu tun haben, die innerhalb von 24h entwickelt wurde und uns einen Vorgeschmack darauf gibt, was im Open Source Bereich auch in Bezug auf Agents und Recherche möglich ist.  

⌨️ Die neue Nummer 1 Coding-KI

Nachdem wir ja jetzt einige neue Reasoning Modelle bekommen haben mit R1 und den o3 Modellen, die ja alle anscheinend besonders gut bei komplexen Probleme und Coding sind, gibt es eine doch einigermaßen lustige Nachricht von der WebDev-Arena, also dem Leaderboard für Entwickler-KIs, die sich ehrlicherweise mit unseren eigenen Einschätzungen und dem was wir immer wieder hören deckt: 

Die neue Nummer eins beim Thema Coding ist… die alte Nummer eins und zwar Claude Sonnet 3.5. Ein Modell ohne Reasoning, das für KI-Verhältnisse schon im Rentenalter ist. Aber irgendwas kann dieses Modell einfach besser als die ganze Konkurrenz, wir hatten ja auch schon berichtet, dass sogar die Entwickler von Cursor selbst Sonnet immer noch als liebstes Modell nutzen. Das macht wirklich viel Hoffnung darauf, wenn wir auch von Anthropic irgendwann mal wieder ein neues Modell bekommen werden. 

🔍 Huggingface bekommt Suchfunktion

Huggingface ist ja eine Seite, die wir regelmäßig empfehlen, da man dort ohne wirklich technikaffin sein zu müssen, oft die neuesten KI-Tools probieren kann – ganz ohne Registrierung oder weitere Kosten. Allerdings hatte die Seite bisher nicht die beste Nutzererfahrung und übersichtlich war das Ganze eher weniger. Das hat sich jetzt mit der Veröffentlichung einer Suchfunktion geändert. Hier können wir einfach in gesprochener Sprache eintippen, nach was für einem Tool wir suchen und schon werden uns die passenden Spaces, so heißen die “Apps” auf Huggingface, vorgeschlagen.

☁️ R1 in Azure Cloud

Mitten in der Diskussion darüber, ob DeepSeek beim Training des R1 Modells eventuell Daten von ChatGPT geklaut hat, bzw. Gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen beim Training der eigenen KI, hat Microsoft das Reasoning-Modell den eigenen Kunden über Azure zur Verfügung gestellt. Obwohl das Unternehmen ja eng mit OpenAI zusammenarbeitet, auch im Rahmen von Stargate und die Chefs Sam Altman und Satya Nadella ein gutes Verhältnis pflegen, hindert das Microsoft offensichtlich nicht daran anzuerkennen, dass es hier ein starkes Open Source Modell gibt, für das die Nachfrage auch über die eigenen Server befriedigt werden muss. Eine gute Nachricht für alle, die das R1-Modell auch über amerikanische und europäische Server nutzen wollen. 

🖥️ Claude bekommt bald eine Websuche

Nachdem die Websuche jetzt auch in ChatGPT voll integriert ist, will Anthropic vermutlich bald nachziehen. Chef Dario Amodei hat gesagt, das Thema hat höchste Priorität und es sind ein paar Leaks aufgetaucht, die zeigen, dass wohl schon an der Funktion im Claude Chatbot gearbeitet wird. Aktuell gibt es aber noch keine genaue Timeline oder mehr Informationen. 

🔐 Claude Security Demo

Anthropic hat ja schon immer betont, dass ihnen die Sicherheit bei der Verwendung von KI sehr wichtig ist. Es wurde in den letzten Tagen sogar öfters mal gemunkelt, dass das Unternehmen hinter dem Claude Chatbot angeblich ein sehr viel stärkeres Modell hat, dieses aber nicht veröffentlicht – eben wegen Sicherheitsbedenken. Ob das stimmt oder nicht – können wir nicht sagen. Jetzt hat Anthropic aber ein interessantes kleines Projekt gestartet, dass ihr selbst ausprobieren könnt. In acht Challenges sollen User versuchen, die KI dazu zu bringen, etwas auszugeben, dass sie nicht soll. Damit will das Unternehmen weiter daran arbeiten, schädliche oder gefährliche Outputs, wie beispielsweise Anleitungen für die Herstellung von Drogen zu vermeiden. 

Nachdem aktuell noch niemand es geschafft hat, wurde ein Preisgeld ausgerufen. Die erste Person, die alle acht Fragen jailbreaken kann bekommt 10.000 Dollar, die erste Person die alle achte Fragen mit demselben Trick schafft sogar 20.000 Dollar. Also, wenn ihr es mal ausprobieren wollt und ein bisschen was dazu verdienen: hier ist der Link.

🇪🇺 OpenAI European Data Residency

Auch von OpenAI gibt es nochmal gute Nachrichten in Bezug auf die Nutzung von KI innerhalb der EU. Es gibt jetzt in der API die Möglichkeit Projekte anzulegen, deren Daten sich ausschließlich komplett innerhalb der EU bewegen. European Data Residency heißt diese neue Option und kommt gleichzeitig mit Zero Data Retention, also keiner unnötigen Speicherung von Daten. Aktuell ist das Angebot für Unternehmen, die entsprechende Enterprise Agreements mit OpenAI haben verfügbar – wir denken, da wird es auch um Geld gehen und nicht jeder kleine Betrieb kann das in Anspruch nehmen. Es ist aber ein erster Schritt in die richtige Richtung, denn so können auch Unternehmen, die sich selbst an gewissen Vorschriften halten müssen, konform auf API-Dienste von OpenAI zurückgreifen. 

Autor

  • Profilbild von Timothy Meixner

    Timothy Meixner ist Mitgründer und Geschäftsführer der Meixner & Ruof UG. Als KI- und Office-Experte betreibt er zusammen mit Johannes Ruof den erfolgreichen YouTube-Kanal Digitale Profis (125.000+ Abonnent:innen).

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