Die KI-News der Woche vom 12.09.2024

Die KI-News der Woche vom 12.09.2024

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Das neue OpenAI Modell kommt wohl schon in 2 Wochen, außerdem gehen Gerüchte um einen 2000 Dollar Plan für ChatGPT um. Apple beeindruckt uns mit dem neuen iPhone nicht, aber dafür gibt Google sich endlich Mühe mit Bild-KI und API-Zugang. 

📱 iPhone 16 mit Apple Intelligence – aber nicht in der EU 

Erwartungsgemäß haben wir am Dienstagabend beim Apple Event die neuen iPhones gezeigt bekommen. Insgesamt war die Vorstellung der neuen Hardware – neben Handys auch neue Watch-Modelle und Kopfhörer, aber eher unbeeindruckend und wirkliche Neuerungen gab es nur relativ wenige.

Auch beim Thema Apple Intelligence, das uns ja vor allem interessiert hat, haben sich alle Thesen und Vermutungen bestätigt. Es werden erst einmal nur ein Teil der Funktionen in der neuen iOS Version verfügbar sein – und genau wie eigentlich schon klar war, nicht bei uns in Europa. Ein Bild, das seitdem viel kursiert ist, spendet uns lediglich den Trost, dass wir dafür die Nachrichten App löschen können. 

Wir hoffen sehr, dass sich das zukünftig noch ändern wird, aber kurz und mittelfristig sieht es wohl eher schlecht aus. Die gute Nachricht ist: Wir müssen uns kein teures iPhone 16 anschaffen, um einen Test zu machen. 

🤖 Neues OpenAI Modell vermutlich in zwei Wochen

Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass wir in 2 Wochen ein neues Modell von OpenAI sehen werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es sich dabei um das viel diskutierte Strawberry-Modell handeln, also eine Vorstufe vor der neuen Generation. 

Die Meinungen darüber, wie viel besser dieses Modell dann wirklich sein wird gehen weit auseinander. Es ist mal von einer Steigerung um das Vielfache die Rede, andere berichten von lediglich leicht besseren Antworten. Wir sind einfach nur gespannt, ob es wirklich kommen wird – und vor allem auf die neue Preisgestaltung von OpenAI. 

💸 2000$ im Monat für ChatGPT mit GPT5?

Diese Zahl steht auf einmal im Raum. Egal für welches Modell, ob Strawberry in zwei Wochen oder Orion – ich glaube die wenigsten von uns sind bereit diese Summe für eine KI aktuell zu zahlen – ehrlicherweise selbst dann, wenn sie wirklich, wirklich gut ist. 

Die Gerüchte kommen tatsächlich von eigentlich zuverlässigen Quellen, die Frage ist also eher, für was genau wird dieser Preis aufgerufen werden, und wer ist überhaupt bereit das zahlen? Auch in Unternehmen, die in der Regel GPT trotzdem pro Account bezahlen kann ich mir nicht vorstellen, dass hier viele dazu bereit sind. 

Vielleicht ist das Ganze aber auch nur ein cleverer Trick von OpenAI, die dann am Ende sagen, das neue Modell kostet 200 Dollar im Monat und alle freuen sich, weil es keine 2000 sind, statt sich über eine zehnfache Preissteigerung aufzuregen. 

🖼️ Imagen3 jetzt endlich auch in Deutschland in Gemini verfügbar

Nachdem wir uns in unserem Test-Video zur der neuen Gems-Funktion im Google Chatbot Gemini mal wieder zurecht darüber beschwert haben, dass die versprochene Bild-Funktion immer noch nicht verfügbar ist, musste uns das Unternehmen direkt Lügen strafen und am Tag unserer Veröffentlichung das Feature nachreichen. Wir sehen aber mal über das ungünstige Timing hinweg und freuen uns stattdessen darüber, dass wir Imagen-3 jetzt auch ganz einfach verwenden können – sofern wir einen bezahlten Plan bei Google haben, denn in der kostenlosen Version ist das Erstellen von Bildern leider immer noch nicht möglich – auch nicht mit einem älteren Modell. 

Imagen 3 überzeugt aber auf den ersten Blick mit einer soliden Qualität bei den Bildern und wir werden das jetzt natürlich genau unter die Lupe nehmen. Dann können wir euch hoffentlich bald berichten, ob diese Funktion jetzt ein Abo bei Google rechtfertigen könnte – oder nicht. 

🆕 Mit Flux in Echtzeit Bilder erstellen

Dank Krea können wir jetzt das Flux-Modell in Echtzeit verwenden. Unter krea.ai können ab sofort alle kostenlos in den Genuß der Bild-KI kommen und in Echtzeit Bilder mit Flux generieren. Dazu müssen wir nur unter “Generate” den Punkt “Real Time” auswählen und dann unten in der Auswahl das Flux-Modell.

Ein so gutes Bild-Modell so schnell zu verwenden ist eine unglaubliche Erfahrung und es macht richtig Spaß damit zu experimentieren. In unseren Versuchen mussten wir uns nicht einmal einloggen – wirklich eine klare Empfehlung! 

🔓 Mistral bringt Open-Source-Multimodalität 

Interessante News aus Frankreich, auch wenn wir es noch nicht direkt testen konnten und daher noch ein bisschen vorsichtig abwarten müssen. Mistral hat ein neues, multimodales Modell mit dem Namen Pixtral veröffentlicht, das sich in die Open Source Familie des Unternehmens einreiht. Das ist aus einem Grund ziemlich beeindruckend, denn damit hat das in KI-Verhältnissen kleine französische Unternehmen es geschafft noch vor Meta auch im Open Source Bereich Multimodalität einzuführen. 

Wie gesagt: Bis jetzt konnten wir noch keine direkten Tests machen, aber wir hoffen in den nächsten Tagen mehr darüber zu erfahren. Aber auf jeden Fall schön zu sehen, dass hier tatsächlich mal ein europäisches Unternehmen vermutlich einen Meilenstein geschafft hat. 

📽️ Update für Adobe Firefly Video Funktion

Adobe hat Update für die eigene Video-KI innerhalb von Adobe Firefly vorgestellt. Neue Funktionen wie Text-to-Video, Kamerasteuerungen und mehr wurden in einem kurzen Update-Video gezeigt. Ausprobieren kann man die KI noch nicht, aber sie soll noch in diesem Jahr als Beta zur Verfügung gestellt werden. 

Relativ wichtig: Adobe betont ausdrücklich ihren verantwortungsvollen Umgang mit Trainingsdaten. Firefly Video ist nur mit lizensierten Materialien trainiert und laut Adobe werden auf keinen Fall Videos, Bilder oder andere Daten von den eigenen Usern verwendet. Es wird interessant zu sehen, wie sich ein Adobe Video-Modell gegen andere Anbieter wie Runway oder Luma schlägt, da das Photoshop-Unternehmen eben schon eine große Zahl an existierenden Kunden für die eigenen Produkte und einen bekannten Namen mitbringt. 

👩🏼‍💻 Google bemüht sich um Entwickler

Neben den schleppenden Updates für den Gemini Chatbot kämpft Google seit einiger Zeit mit der Bereitstellung der eigenen KI-Modelle über die API für Entwickler, die die KI in eigenen Projekten verwenden wollen.

Die Gemini Pro Modelle, da sind sich alle relativ einig, zählen für diese Anwendung durch den Riesen-Kontext und sehr gute Leistungen eigentlich zu den Top-Kandidaten, trotzdem verwenden eigentlich alle kleineren oder mittleren Entwickler Konkurrenzprodukte und das aus einem einfachen Grund: Google macht es unfassbar komplex und aufwendig überhaupt mal loszulegen. Egal ob AIStudio oder Google Vertex, man muss sich gefühlt zig mal anmelden, auf unübersichtlichen Websites alles selbst zusammensuchen. 

Vergleiche ich das mit OpenAI, dann erstelle ich ein Konto, einen API-Key und das war’s – ich kann direkt loslegen. Logan Kilpatrick, der von OpenAI zu Google gewechselt ist, bemüht sich jetzt darum, das zu verbessern und sucht aktiv den Austausch auf X. Wenn Google hier nicht den Anschluss verlieren will, muss sich definitiv schnell etwas ändern. 

🔥 Reflection Modell mit Bruchlandung

Es gab viel Wirbel um ein neues OpenSource Modell mit dem Namen Reflection 70B, das uns allerdings von vornherein etwas spanisch vorkam und tatsächlich sind wir im Nachhinein froh, nicht letzte Woche auf den Hype hereingefallen zu sein. Matt Shumer hat nämlich ein Open Source Modell angepriesen, dass auf Grundlage des Llama 3 70B Modells trainiert wurde und angeblich alle Top-KIs zum Beispiel Claude Sonnet 3.5 geschlagen hat. 

Die Begeisterung war riesig und das Modell wurde als Durchbruch und Quantensprung gefeiert. Allerdings nicht für lange, denn die ersten Tests von anderen Usern zeigten schnell: Diese Leistung war in keiner Weise reproduzierbar und das Modell lag nur leicht über dem Niveau des Llama Modells. Matt hat dann zunächst einmal viel versucht, um seinen Durchbruch zu retten, es gab Hin und Her, dass es über seine private API wohl funktioniert hat, da hat sich das Modell dann aber als Sonnet 3.5 herausgestellt und damit war die Glaubwürdigkeit endgültig dahin. 

Die Stimmung ist gekippt und Matt wurde Betrug und Täuschung vorgeworfen, um im Zweifel schnelles Geld zu machen. Ob das so war, das können wir nicht sagen. Gleichzeitig war Matt davor eine relativ respektierte und engagierte Person in der KI-Bubble und nachdem er sich jetzt auch öffentlich entschuldigt hat und gesagt, es war ein Schnellschuss von seiner Seite und er versucht der Sache auf den Grund zu gehen und Erklärungen zu finden, finden wir die Chance muss man ihm geben. 

Es wäre schön gewesen ein so gutes Modell zu haben, das komplett Open Source ist, aber was nicht ist, kann ja noch werden. . 

Autor

  • Timothy Meixner

    Timothy Meixner ist Mitgründer und Geschäftsführer der Meixner & Ruof UG. Als KI- und Office-Experte betreibt er zusammen mit Johannes Ruof den erfolgreichen YouTube-Kanal Digitale Profis (80.000+ Abonnent:innen).

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