Die KI-News der Woche vom 30.10.2025

Die KI-News der Woche vom 30.10.2025

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Grokipedia soll das bessere Wikipedia werden, indem es von Wikipedia klaut, es gibt neue Video-Modelle und Agenten aus China und eine neue Stimm-KI klingt unglaublich echt.

Alle wichtigen KI-News der Woche haben wir für Euch wie immer kompakt zusammengefasst.  

📚 Grokipedia von xAI

Elon Musk hat stolz die neueste Errungenschaft des xAI-Teams präsentiert: “Grokipedia”.  Der Name deutet es ja schon so ein bisschen an, es handelt sich dabei um ein eigenes Wikipedia des Chatbots. Schon fast eine Million Artikel sind dort verfügbar, die laut Musk schon jetzt in der Version 0.1 besser sein sollen, als das jeweilige Pendant auf Wikipedia. Im Prinzip funktioniert die Plattform einfach: Man gibt einen Suchbegriff ein und kann dann einen passenden Artikel auswählen.

Das erste Feedback war online relativ positiv, wobei man schon ein bisschen aufpassen muss. Klar, Wikipedia ist auch nicht perfekt – genau so wenig wie die meisten Online-Lexika. Aber bei Grokipedia ist eben alles KI-generiert und das ist, wie wir wissen leider anfällig für Halluzinationen des KI-Modells. Auch wenn Grok hier meistens seriöse Quellen aus dem Internet heranzieht, kann es doch Probleme geben. So habe ich beispielsweise bei einem Artikel zu Esslingen am Neckar unten auf einmal Informationen über Heilbronn bekommen. 

Und sehr interessant: Bei diesem Artikel stand unten, dass der Inhalt von Wikipedia adaptiert wurde – also genau der Quelle, die Musk ja als schlecht kritisiert und mit Grokipedia die “bessere” Alternative schaffen. Andere User haben sogar Beispiele gepostet, in denen Grokipedia wirklich Wort für Wort den Wikipedia Artikel wiedergegeben hat – also so richtig durchdacht scheint das Ganze aktuell mal wieder nicht zu sein. 

🤖 Minimax M2 Open Source Modell

Das chinesische Unternehmen Minimax hat ein neues KI-Modell mit dem Namen MiniMax M2 vorgestellt, das vor allem im Bereich der KI-Agenten für einiges an Aufruhr gesorgt hat. Das Modell, das übrigens komplett Open Source ist, hat bei der unabhängigen Analyse von Artificial Analysis aus dem Stand den fünften Platz belegt – nur hinter den absoluten Top-Modellen. Besonders beeindruckend dabei: Das M2 Modell hat nur 200 Milliarden Parameter, wovon nur 10 aktiv sind, es handelt sich also durchaus um ein ziemlich kleines KI-Modell, vor allem im Vergleich zu der Konkurrenz in deren Leistungsstufe es sich bewegt.

Das bringt natürlich einiges an Vorteilen mit: Kleine Modelle sind schnell und günstig zu betreiben. Laut Minimax liegen die Stärken von M2 insbesondere im Coding und in der agentischen Nutzung. Man kann es auch selbst kostenlos ausprobieren auf der offiziellen Website. Dort hat man einen KI-Agenten als Chatbot, der komplexe Aufgaben Schritt für Schritt erledigen kann. Zum Launch wurde sogar der Pro-Modus jetzt vorübergehend kostenlos gemacht. Leider ist die Website aber oft ziemlich überlastet, deshalb muss man schauen, wie gut es klappt. Aber auf jeden Fall eine Empfehlung es mal auszuprobieren.

🎥 Hailuo Minimax 2.3

Minimax kennen wir eigentlich auch schon, allerdings eher außerhalb von Sprachmodellen aus dem Bereich Video mit Hailuo Minimax. Und auch hier hat das Unternehmen etwas neues für uns: Minimax Version 2.3. Die neueste Version der Video-KI soll vor allem im Bereich Realismus besser geworden sein und steht ab sofort in zwei Versionen 2.3 Fast und der Vollversion auf der Website zur Verfügung. Aktuell kann man mit dieser neuen Video-KI 4 Videos jeden Tag umsonst erzeugen, also probiert es einfach mal aus. In unseren Tests haben wir ganz gute Ergebnisse erzielen können.

Ob das jetzt mit der Qualität von Veo 3 und Sora 2 mithalten kann ist schwer zu sagen, da es bei allen Anbietern aktuell je nach Prompt viel Licht und Schatten gibt. Aber Konkurrenz ist auf jeden Fall gut für das Geschäft und nachdem China hier zuletzt durch die großen Releases der westlichen Konzerne so ein bisschen ins Hintertreffen geraten war, meldet sich Minimax mit 2.3 definitiv zurück. 

🖼️ Google AI Studio App Galerie

Im AI Studio von Google gibt es einen neuen Bereich, die sogenannte App Galerie. Dort findet man jetzt jede Menge Apps, die von der Google KI von unterschiedlichen Leuten erstellt worden sind und kann sie direkt verwenden. Da kann man sich schon ein ganz gutes Bild davon machen, wie gut hier teilweise die Ergebnisse sind. Ich finde beispielsweise das Infinity Wiki eine richtig coole Idee. Hier bekommt man einen Text und kann jedes einzelne Wort anklicken, um dann zu einer Erklärung dieses Begriffs zu kommen und so weiter. Aber das ist nur ein Beispiel, schaut euch das gerne mal alles an. 

Besonders cool: Man kann jede dieser Apps auch kopieren und mit dem AI Studio weiter bearbeiten und eine eigene Version daraus bauen. Wenn man also sagt: Hey, das ist schon eine richtig tolle App, aber ich hab noch eine Idee, wie sie besser sein könnte, ist das überhaupt kein Problem. 

🧪 Google Labs Experiment Pomelli

Google hat mal wieder ein beeindruckendes, neues Experiment in Google Labs vorgestellt, leider wie so oft, erst einmal nur in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland, also noch nicht bei uns verfügbar. Pomelli, so heißt das Tool, soll nur auf Grundlage eines Website-Links Marketing-Materialien erstellen können und im Demo-Video sieht das wirklich sehr beeindruckend aus. Es wird ein richtiges Marken-Kit erstellt mit Farben, Schriftarten und mehr. Dann kann man einfach per Prompt die gerade benötigten Marketing-Unterlagen erstellen lassen, egal ob für Social Media oder ähnliches. 

Das ist auf jeden Fall mal wieder ein Tool, das einen sehr konkreten Einsatzbereich hat, da sind wir schon gespannt, wie die ersten Ergebnisse und das Feedback ist. Und wir hoffen natürlich darauf, dass wir Pomelli auch bald in der EU und in Deutschland bekommen.

🔎 Deep Research in NotebookLM

Kommen wir zu unserem obligatorischen NotebookLM Update der Woche. Und dieses Mal ist es wieder etwas sehr spannendes. Laut ersten Leaks soll wohl bald eine Deep Research Funktion in das KI-Tool integriert werden, die es uns erlaubt mehr Quellen zu finden. Denn im Gegensatz zu der Deep Research Funktion, die wir aus Chatbots ja schon kennen, wir hier vermutlich kein langer Bericht erstellt, sondern NotebookLM versucht einfach nur zu einer bestimmten Anfrage die besten Quellen im Internet zu finden. Diese können wir dann in das jeweilige Notebook übernehmen und wie gewohnt mit ihnen weiter arbeiten. 

Auch bei der Funktion für das Erstellen von Präsentationen tut sich etwas und es sind neue Screenshots aufgetaucht mit mehr Optionen, wie dem Einstellen einer Sprache für die Präsentation. Außerdem gibt es schon Bilder auf denen die Erstellung von Infografiken und Daten-Tabellen zu sehen sind. Wir können uns also wirklich auf einiges an Updates freuen und NotebookLM wird immer besser. 

📣 Sonic 3 Voice-Modell

Wir haben schon lange nichts mehr wirklich beeindruckendes aus der Ecke Voice KI gehört, aber jetzt ist ein neuer Anbieter auf dem Markt erschienen und hat direkt für einiges aus Aufsehen, bzw. Aufhören in diesem Fall, gesorgt. Cartesia AI hat mit ihrem neuen Sonic 3 Modell einen extrem echt klingenden Stimmengenerator an den Start gebracht. In der Vorstellung sieht bzw. hört man das auf beeindruckende Art und Weise.

Das ist schon sehr beeindruckend und ich muss zugeben, dass sie mich mit der Stimme des Sprechers am Anfang auch echt getäuscht haben. Auf der Website kann man das aktuell kostenlos ausprobieren und ich muss sagen, nach unseren ersten Tests, sieht das sehr krass aus. Vor allem die Geschwindigkeit, in der die Stimme erzeugt wird, ist beeindruckend.

🅰️ Adobe Bildbearbeitung mit KI

Adobe hat auch mal wieder einige Neuerungen im KI-Bereich vorgestellt, vor allem in der Bildbearbeitung. Die Firefly Website ist jetzt das All-in-One Werkzeug für die KI-Tools von Adobe, gerade beim Erstellen und Bearbeiten von Bildern. Dabei kommen natürlich eigene Ansätze wie das Firefly Modell zum Einsatz, aber auch Modelle von Google, OpenAI und mehr stehen zur Auswahl, um KI-Inhalte zu generieren. 

Vor allem eine Demo, die jetzt gezeigt wurde sieht sehr beeindruckend aus. Im sogenannten “Layered Image Editing”, an dem aktuell gearbeitet wird, kann man individuelle Elemente auf einem Bild gezielt bearbeiten. Sowohl durch Drag & Drop, also wie auf Zauberhand einfach automatisch, als auch über Prompts, also man gibt einfach ein, was man gerne ändern will.

🏙️ OpenAI Umstrukturierung

OpenAI hat die lang diskutierte Umwandlung und Umstrukturierung der eigenen Organisation abgeschlossen. Die Grundidee von OpenAI ist es, die Entwicklung einer fortschrittlichen Künstlichen Intelligenz (AGI) so zu steuern, dass sie der gesamten Menschheit zugutekommt und nicht nur den kommerziellen Interessen eines Unternehmens. Um dieses Ziel zu erreichen, hat OpenAI eine hybride Struktur geschaffen: 

Eine neue, gemeinnützige Stiftung, die OpenAI Foundation, behält die ultimative Kontrolle über das gesamte OpenAI-Konstrukt. Unter dieser Stiftung operiert aber ein gewinnorientiertes Unternehmen mit dem Namen OpenAI Group PBC, das Investitionen anziehen und kommerzielle Produkte wie ChatGPT entwickeln kann. 

Der Clou der Struktur ist, dass die finanziellen Gewinne des Unternehmens letztlich der Stiftung zugutekommen sollen. Je erfolgreicher das Unternehmen ist, desto mehr Mittel hat die Stiftung für ihre philanthropische Arbeit zur Verfügung, die sich auf Bereiche wie Gesundheit und KI-Sicherheit konzentrieren soll. 

Auf dem Papier ist diese Struktur so konzipiert, dass die Mission des Gemeinwohls geschützt ist. Aber in der Praxis wird ehrlicherweise die größte Herausforderung darin bestehen, dem Druck von Investoren und Wettbewerb standzuhalten, ohne den Gedanken an das Gemeinwohl aus den Augen zu verlieren. Vor allem die weiterhin bestehende, enge Partnerschaft mit Microsoft, das 27% an der OpenAI Group PBC hält, wird da von vielen Seiten kritisch gesehen. 

🦿 Neo Haushaltsroboter im Verkauf

Ein neue humanoider Roboter sorgt für Aufsehen, vor allem, da man den Neo Home Robot von 1x Tech jetzt direkt vorbestellen kann – für 20.000 Dollar einmalig oder im Abo für 500 Dollar jeden Monat. Neo soll eine Haushaltshilfe sein und uns angeblich alle die lästigen Aufgaben abnehmen, die niemand gerne macht. Die Spülmaschine ein und ausräumen, Wäsche machen, und so weiter. Sieht auf den ersten Blick auf jeden Fall interessant aus und ich denke, gerade im Bereich der Gutverdiener gibt es sicherlich den ein oder anderen der sich denkt, für 20.000 Dollar einmalig eigentlich kein schlechter Deal.

Interessant wird es, wenn man ein bisschen hinter die Kulisse des Werbevideos schaut und das hat ein sehr sehenswerter Beitrag des Wall Street Journals gemacht. Schon in den ersten Sekunden des Videos stolpert man dabei über eine interessante Bemerkung. Ganz so selbstständig ist Neo also wohl nicht, und es kann zu Situationen kommen, in denen ein echter Mensch im Hintergrund die Kameras und Steuerung unserer Haushaltshilfe übernimmt. Das fände ich persönlich jetzt wieder gar nicht so cool, wie die Vorstellung nie wieder Hausarbeit machen zu müssen.

Autor

  • Profilbild von Timothy Meixner

    Timothy Meixner ist Mitgründer und Geschäftsführer der Meixner & Ruof UG. Als KI- und Office-Experte betreibt er zusammen mit Johannes Ruof den erfolgreichen YouTube-Kanal Digitale Profis (125.000+ Abonnent:innen).

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