Es ging Schlag auf Schlag – erst sind Beispiele von unbekannter KI-generierter Musik aufgetaucht, die unglaublich gut waren, findige User haben dann herausgefunden, dass wohl eine KI names Udio dahintersteckt, es wurde jede Menge Hype aufgebaut und noch während unserer Recherche für unser KI-Update-Video wenige Tage später wurde Udio auf einmal für alle öffentlich verfügbar gemacht. Die Website steckt jetzt in einer zeitlich nicht definierten Beta-Phase und ist in dieser Zeit für alle komplett kostenlos nutzbar.
Hier findest Du übrigens einen unserer Songs, um dir ein Bild davon zu machen, wie gut Udio auch auf deutsch und mit deutschen Songtexten funktioniert. Und in unserem YouTube Video erklären wir nochmal Schritt für Schritt die Benutzung der Website.
Wie kann ich Udio verwenden?
Um das Audio-KI-Tool zu nutzen, kannst Du Dir einfach einen kostenlosen Account auf der Website udio.com erstellen. Das geht aktuell entweder mit einem Google-, Discord- oder Twitter-Account, der verknüpft wird.
Aber sogar ohne Account kannst Du Dir schon ein Bild von Udio machen und die vielen beeindruckenden mit künstlicher Intelligenz erstellten Songs auf der Website anhören. Klick einfach auf einen Titel und schon werden der Prompt angezeigt (also der Text, der zur Erstellung eingegeben wurde), der Songtext, falls vorhanden, und Du kannst dir den Song anhören und sogar herunterladen.
Wichtiger Hinweis
Lieder von anderen Personen, die du bei Udio so herunterlädst, darfst du natürlich nicht einfach für jeden Zweck verwenden. Nicht kommerzielle Anwendungen sind eigentlich Stand jetzt ausdrücklich erlaubt, aber schau am besten tagesaktuell in den Nutzungsbedingungen der Website nach.
Wie funktioniert die Erstellung von Songs?
Wer mit einem Account eingeloggt ist, kann ganz einfach über das Eingabefeld oben auf dem Bildschirm Lieder erzeugen. Im Eingabefeld kann der Prompt eingegeben werden, und dann werden automatisch von Udio weitere, passende Tags vorgeschlagen.
Für die Songtexte unserer Lieder haben wir im Prinzip drei Möglichkeiten:
- Auto-Generated: Die KI erzeugt für uns einen passenden Text
- Instrumental: Das Lied bekommt keinen Text, sondern nur Instrumente
- Custom: Wir können selbst Lyrics eintragen, die für das Lied verwendet werden
Bei den Custom Lyrics haben wir sogar noch die Möglichkeiten den Flow unserer Songs zu beeinflussen, indem wir mit Tags wie [Chorus], [Verse] oder auch [guitar solo] oder [drop] arbeiten.
Normalerweise erzeugt Udio aktuell ca. 30 Sekunden pro erzeugtem Lied – aber wir können das nach der Erstellung erweitern, indem wir auf Extend klicken.
Für eine Erweiterung, die nichts am bestehenden Audio ändern wird, können wir auswählen, ob es ein Intro, ein Outro oder ein Abschnitt vor oder nach dem existierenden Teil sein soll. Damit haben wir die volle Kontrolle über unsere Song-Struktur und können genau bestimmen, was verändert wird.
Was kostest Udio und welche Beschränkungen gibt es?
In der aktuellen Beta-Phase der Website gibt es keine Preise und die Nutzung ist wirklich zu 100% kostenlos. Damit können bis zu 1200 Songs pro Monat erstellt werden, also ein riesiges Kontingent, das denke ich für eigentlich alle mehr als ausreichend ist.
Es gibt zwei hauptsächliche Einschränkungen, die aber auf jeden Fall Sinn machen. Es dürfen keine urheberrechtlich geschützten Songtexte verwendet werden, das erkennt das System und blockiert die Erstellung der Songs.
Außerdem werden keine Namen von Künstlerinnen und Künstlern als Tags verwendet. Man kann das aber trotzdem so angeben, der Name wird dann aber von Udio mit einigen zu diesem Stil passenden Tags ersetzt, sodass nicht wirklich konkret eine existierende Person imitiert wird.
Welche Qualität hat das erzeugte Audio?
Udio erzeugt im Gegensatz zur Konkurrenz von beispielsweise Suno sogar echtes Stereo. Das haben wir auch nochmal getestet und man sieht hier an den zwei Spuren sehr schön die kleinen aber feinen Unterschiede – auch das ist natürlich ein Mega-Qualitätsmerkmal und absolut beeindruckend.
Die Abtastrate der MP3-Dateien, die es aktuell zum Download gibt liegt bei 48 kHz.
Gibt es bei Udio schon Pläne für neue Funktionen und Features?
Schon im jetzigen Status ist Udio als wirklich ein klasse Werkzeug, auch für Musiker, um sich inspirieren zu lassen. Aber es wurden bereits neue Features angekündigt und zwei davon will ich auf jeden Fall erwähnen. Ähnlich, wie es bei anderen Anbietern schon jetzt geht, soll wohl bald eine Möglichkeit kommen Referenz-Audio bereitzustellen. Im Klartext laden wir Musik hoch und können dann sagen: in diesem Stil hätten wir gerne etwas generiert. Gerade wenn man selbst Musik macht, kann das eine interessante Möglichkeit sein.
Die zweite Funktion, die in Planung ist, ist aber noch beeindruckender. Denn Udio möchte bald auf den Export von sogenannten Stems ermöglichen. Für diejenigen, die nicht vom Fach sind: Das sind individuelle Spuren, zum Beispiel nur die Stimme, nur die Drums oder nur das Piano aus einem Song.
Diese einzelnen Spuren kann man dann natürlich auch wieder super in einer Software für Musikbearbeitung nutzen, da bin ich wirklich gespannt, wie gut hier die Umsetzung wird, denn das könnte ein absoluter Gamechanger werden.
Zeitlich konnten wir für diese neuen Features leider noch keinen Rahmen herausfinden – es ist auch unklar, ob das noch als Teil der kostenlosen Beta kommen wird. So oder so gibt es von uns für Udio aber einen riesigen Daumen nach oben – probiert das Tool auf jeden Fall mal aus, vor allem, wenn ihr schon Suno oder Stable Audio kennt.