Cognition Labs stellt Devin vor – Dieses KI-Tool programmiert selbstständig

Cognition Labs stellt Devin vor – Dieses KI-Tool programmiert selbstständig

Die aktuellen KI-Modelle und Chatbots werden immer intelligenter und besser. Aber alles, was wir bis jetzt gesehen haben, egal ob ChatGPT oder Copilot, hat einen entscheidenden Nachteil. Ich als User muss immer noch dabei sein, muss nach jeder Antwort der KI weitere Anweisungen geben und komme so nur Schritt für Schritt und mit eigenem Input irgendwann an mein Ziel.

Vor allem dann, wenn es um ein komplexes Projekt geht, lohnt es sich manchmal gar nicht diese Zeit in eine oft frustrierende Unterhaltung mit einem Chatbot zu stecken. Aber das wird jetzt alles anders.

Ein kleines Unternehmen namens Cognition Labs hat ein neues KI-Tool mit dem Namen Devin vorgestellt, erste Demos veröffentlicht und damit die komplette Branche geschockt.

Demo-Anwendungen von Devin

Wie beeindruckend das Tool ist, zeigt Cognition direkt, indem das Tool einen ausgeschriebenen Job von Upwork komplett eigenständig erledigt.

Devin's Upwork Side Hustle

Dabei soll die KI ein eigenes Computer Vision Modell programmieren, welches in der Lage ist Schlaglöcher auf Straßen zu erkennen. Devin erhält Zugang zu dem Projekt Repository auf Github und beginnt seine Arbeit. Tatsächlich wird die Aufgabe erfolgreich erledigt und am Ende gibt es einige Beispielbilder, damit man sieht, dass das Programm funktioniert.

In einem weiteren Beispiel erhält Devin einen Link zu einem Blogpost über KI-Generierte Bilder, auf denen Text versteckt ist und die Anweisung ein Bild mit dem Namen der Mitarbeiterin zu erstellen.

AI Software Engineer Plants Secret Messages in Images

Devin eignet sich komplett autonom das benötigte Wissen an und erstellt nicht nur problemlos das gewünschte Bild – Devin hat zusätzlich zwei Fehler im Code des Autors gefunden und sie ausgebessert.

Weitere Beispiele von Devin in Aktion

Devin erstellt das Spiel des Lebens von Conway

Devin making Game of Life!

Devin fügt ein neues Feature zu einem Softwareprojekt hinzu

AI software engineer adds a feature to an open source repository

Devin trainiert ein KI-Modell

Devin findet Bugs/Fehler in Software

AI finds and fixes a bug that I didn't catch!
Our AI software engineer fixes a bug in Python algebra system

Wie funktioniert Devin?

Im Vorstellungsvideo sehen wir den genauen Prozess. Mithilfe eines Prompts wird der KI eine Aufgabe gegeben. Es soll in diesem Fall die Leistung oder Performance des Llama 2 Modells bei drei verschiedenen Anbietern, unter anderem Perplexity, gemessen werden.

Introducing Devin, the first AI software engineer

Devin beginnt damit einen Plan zu erstellen, um das Ziel zu erreichen und legt direkt los. Während die KI arbeitet, kann man weiter mit ihr kommunizieren, beispielsweise kann man noch API Keys übergeben. Das ist aber nicht im normalen Chat-Format. Der Bot arbeitet im Hintergrund die ganze Zeit weiter und wir können jederzeit neue Informationen bereitstellen.

Neben dem Chatfenster verfügt Devin noch über drei weitere Bereiche:

  • Ein Browser
  • Eine Kommandozeile
  • Ein Code-Editor

Dort sieht man auch immer, was die KI aktuell macht und ob beispielsweise Fehler auftreten. Im Vergleich zu anderen Chatbots ist Devin aber auch hier besser, denn Fehler werden automatisch selbst analysiert und behoben.

Das Team von Cognition

Aber wie hat es ein kleines KI-Unternehmen geschafft, dieses unglaubliche Tool zu entwickeln? Hier lohnt sich ein Blick auf das Team von Cognition, denn obwohl eigentlich alle großen Firmen im Bereich KI sich immer mit ihrem Talent profilieren wollen haben wir hier ein absolutes Elite-Team von Ausnahmeentwicklerinnen und Entwicklern.

Das Cognition Team hat nämlich bei der Internationalen Informatik-Olympiade insgesamt 10 Gold-Medaillen abgeräumt.

KI-Tools, die anscheinend besser Programmieren als Menschen gibt es nicht gerade wenige, der Unterschied bei Devin ist, dass diese KI von einem absoluten Top-Team stammt, das sich damit die eigene Arbeit abnehmen und erleichtern will.

Aussage zur Technologie hinter Devin: eine Kombination aus verschiedenen großen Sprachmodellen wie GPT-4 mit reinforcement learning technicus
Was die eignene Technologie angeht ist Cognition nicht wirklich offen

Genauere Informationen über die verwendete Technologie gibt es aktuell nicht, es gibt nur eine vage Aussage darüber, dass wohl verschiedene große Sprachmodelle wie GPT-4 auf eine spezielle Art kombiniert und weiter trainiert wurden.

Jensen Huang, der Chef des Grafikkartenherstellers NVIDIA, hat vor Kurzem für Aufregung gesorgt, als er sagte, das Programmieren in Zukunft nicht mehr wichtig sein wird und die einzige Programmiersprache die normale, menschliche Sprache sein wird. Wenn man sich Devin so anschaut, dann sieht das auf einmal doch sehr viel realistischer aus, als noch vor ein paar Wochen oder Monaten.

NVIDIA Chef Jensen Huang mit einem Mikrofon
NVIDIA Chef Jensen Huang

Natürlich ersetzt die Technologie jetzt nicht mit sofortiger Wirkung alle Programmierinnen und Programmierer – aber es ist ein beeindruckender Blick in die Zukunft. Denn genau wie bei der Diskussion über Bild KIs oder Chatbots: Wir müssen davon ausgehen, dass es ab hier nur noch besser wird.

Andrej Karpathy, einer der führenden Denker im Bereich KI und ehemaliger OpenAI Mitarbeiter hat es auf Twitter mit selbstfahrenden Autos verglichen. Er erinnert sich an seine erste Testfahrt in einem Waymo im Jahr 2014, und damit ein Jahrzehnt bevor die Technologie im Jahr 2023 tatsächlich in San Francisco eingesetzt wurde. Schon 2014 war er von der Technologie begeistert.

Und ein großer Unterschied was den Entwicklungszeitraum angeht: Die Kosten und Risiken, wenn ein Roboterauto einen Unfall baut, sind sehr viel höher und gravierender, als wenn Devin einmal einen Fehler beim Programmieren macht. Es wird also in diesem Fall ziemlich sicher keine zehn Jahre dauern, bevor die Technologie weitere Kreise zieht.

Aktuell ist es noch sehr schwierig selbst Zugriff auf Devin zu bekommen, das Anfrage-Formular ist hier trotzdem verlinkt, wenn Du Dich dafür interessierst.

Autor

  • Johannes Ruof

    Johannes Ruof ist Mitgründer und Geschäftsführer der Meixner & Ruof UG. Als KI- und Office-Experte betreibt er zusammen mit Timothy Meixner den erfolgreichen YouTube-Kanal Digitale Profis (80.000+ Abonnent:innen).

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