In diesem Artikel stellen wir den Microsoft Designer vor. Dabei sprechen wir eigentlich gar nicht von einem individuellen Tool, wir haben eine ganze Sammlung von verschiedensten kleinen KI-Apps, die uns die Arbeit mit Bilder und dem Erstellen von Designs vereinfachen oder ganz abnehmen können.
Egal ob Bilderzeugung, Retuschieren von Bildern oder sogar das Erstellen von ganzen Designs, zum Beispiel für Instagram oder Marketing Kampagnen – hier können wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. Dabei braucht man keinerlei Design-Erfahrung, um richtig coole Ergebnisse zu erzielen – aber auch wenn man bereits Ahnung von der Materie hat, kann das Tool ein toller Helfer sein.
Wer entwickelt das Tool?
Wie der Namen schon andeutet – Designer wird von Microsoft bereitgestellt. Ich glaube in diesem Fall muss ich nicht viel mehr zum Entwickler sagen und wir können direkt zu unserem nächsten Punkt übergehen.
Kosten und Zugänglichkeit
Wir finden das Tool unter designer.microsoft.com, es handelt sich also einfach um eine Website, auf der wir dann arbeiten können. Aktuell gibt es noch keine Desktop Versionen oder Smartphone Apps – das kann sich aber natürlich noch ändern.
Was den Preis angeht gibt es auf jeden Fall eine gute Nachricht – Die Nutzung von Microsoft Designer ist komplett kostenlos. Es gibt auch keine Abstufungen in eine Basis- und eine Premiumversion, sondern alles, was man auf der Website findet kann ohne Bezahlung oder Abo genutzt werden.
Die einzige Voraussetzung ist ein Microsoft Konto, mit dem wir uns beim Designer anmelden. Ich denke aber, dass das wahrscheinlich einige sowieso schon besitzen – ansonsten kann man diesen Account auch ganz einfach und kostenlos erstellen und dann direkt loslegen.
Kernfunktionen und Merkmale
In diesem Abschnitt wollen wir uns ansehen, was uns der Microsoft Designer alles bietet und soviel sei gesagt – es ist eine ganze Menge. Schauen wir uns das Angebot an KI-Tools einmal genauer an.
Prompt-Vorlagen für Bilderzeugung
Aktuell habe ich, wenn ich die Seite öffne und mich mit meinem Microsoft Konto angemeldet habe sehr prominent diese Prompt-Vorlagen als erstes Element. Das ist auch eines der coolsten Features, denn hier gibt es jede Menge Inspiration zu finden.
Bei jedem dieser Bilder wird der zugehörige Prompt angezeigt und sogar inklusive der verwendeten Platzhalter, mit denen man das an die eigenen Wünsche anpassen kann. Ich kann einfach denselben Prompt verwenden, um einen gleichbleibenden Look für verschiedene Szenen zu bekommen.
Der Image Creator – Bilderzeugung mit Dall·E 3
Unter den Vorschlägen finden wir dann alle Tools aufgelistet, die der Designer aktuell bietet und das ist eine ganze Menge. Wir haben als erstes selbstverständlich den Image Creator für das Erzeugen von Bildern.
Die Bilderzeugung wird dabei mit dem Dall·E 3 Modell von OpenAI bewerkstelligt und kann mit gewohnter Qualität überzeugen. Zudem haben wir eine wirklich schicke, simple Oberfläche und bekommen immer vier Varianten unseres Bilds generiert – das ist schon wirklich gut.
Der Design Creator – Konkurrenz für Canva?
Als zweites Haupt-Tool gibt es den Design Creator, der ein bisschen an Canva erinnert. Hier können wir in verschiedensten Formaten, zum Beispiel für Social Media Designs entwerfen und dabei sowohl mit Vorlagen arbeiten, als auch Designs durch künstliche Intelligenz erstellen lassen.
Im ersten Schritt gibt es ein Eingabefeld für einen Prompt, mit dem wir einfach nur beschreiben, was wir erzeugen möchten.
Danach gibt es die Möglichkeit, alles manuell zu bearbeiten, eigene Bilder, Texte und andere visuelle Elemente hinzuzufügen. Sogar Animationen und Videos sind möglich. Dabei ist die gesamte Bedienung sehr intuitiv und einfach nachvollziehbar – auch für diejenigen unter uns ohne Design-Erfahrung.
Generative Erase und Remove Background
Als nächtes haben wir Generative Erase und Remove Background und damit zwei Tools, die uns dabei helfen können Bilder zu retuschieren. Während Remove Background einfach nur den Hintergrund eines Bilds entfernt, können wir mit Generative Erase einzelne Teile eines Bilds auswählen und diese wie von Zauberhand verschwinden lassen – die entstehende Lücke wird von künstlicher Intelligenz ausgefüllt, sodass es aussieht, als wäre hier nie etwas gewesen.
Hinweis
Sticker Creator – Aufkleber-Designs erstellen
Und schließlich gibt es aktuell noch den sogenannten Sticker Creator, der Name ist Programm, hier können wir uns statt Bilder einfache Aufkleber-Designs erstellen lassen – klingt nach Spielerei, aber kann in vielen Fällen auch ein cooles Design-Element sein.
Brand Kit Creator
Diese Werkzeug erlaubt es eine Vorlage für die eigene Marke mit Schriftarten, Farben , Logos und so weiter zu erstellen, sodass neue Designs noch einfacher werden und immer unserem gewählten Stil entsprechen.
In der Vorschau sehen wir zudem, dass bereits weitere sehr spannende Tools in Arbeit sind. Album Creator, mit dem wir aus eigenen Fotos eine Collage oder Slideshow machen können, Generative Expand, also ein Tool, mit dem wir Bilder beliebig erweitern können, in dem durch künstliche Intelligenz mehr Inhalt hinzugefügt wird.
Anwendung und Bedienung
Hier wollen wir einfach kurz darüber sprechen, um was für eine Art KI-Tool es geht – brauchen wir spezielle Prompts oder ist alles sehr intuitiv gestaltet. Beim Designer von Microsoft gibt es eigentlich beides. Viele der kleinen Programme sind zunächst einmal so gestaltet, dass man mit einem Text-Prompt beginnt, ich beschreibe zum Beispiel mein Design oder das Bild, das ich erstellen will.
Wie wir bei den Bildern aber schon gesehen haben, können wir sogar diese Prompts mit Platzhaltern nutzen und so auf bereits existierendem Material aufbauen, bzw. Es an unsere Bedürfnisse anpassen und das ist natürlich gerade für die KI-Neulinge unter uns sehr angenehm und einfach und man findet sehr schnell in das Thema Prompting hinein.
Wenn man dann an den Feinschliff geht, wird es sogar noch leichter. Mit simplen Oberflächen und Drag and Drop bzw. Einfach auswählen verschiedener Optionen und Elemente können wir ganz manuell unsere Designs verbessern und finalisieren. Alles in allem ist Designer damit auch für Quereinsteiger wirklich schnell zu verstehen und zu erlernen. Aber an wen richtet sich das Tool thematisch?
Zielgruppe
Für wen eignet sich Microsoft Designer? Erst einmal ist das Tool wirklich für jede und jeden interessant, wenn man sich für Bilderzeugung und das Erstellen von Designs grundlegend interessiert.
Besonders attraktiv ist es aber natürlich für diejenigen unter euch, die sich intensiv damit beschäftigen oder es auch ein Teil des eigenen Jobs ist. Vor allem, wenn man regelmäßig mit beispielsweise Canva arbeitet, sollte man auf jeden Fall mal einen Blick auf Microsoft Designer und dort eben den Design Creator werfen. Die Bedienung ist sehr ähnlich mit ein bisschen künstlicher Intelligenz on top und das kann eine echte Alternative sein.
Lizenzen und Rechte
Ich will jetzt nicht ewig tief in die Materie einsteigen und ganz zu Beginn auch den Hinweis geben, dass sich hier Dinge natürlich laufend ändern, und ihr auf jeden Fall immer die aktuellsten Infos zu Rate ziehen solltet. Beim aktuellen Stand dieses Artikels können wir in den Nutzungsbedingungen von Designer die folgenden relevanten Informationen finden:
- Wir dürfen unsere Kreationen für alle legalen Zwecke verwenden, wenn wir uns an die Regeln halten, das bedeutet nicht bewusst Marken- oder Urheberrechte verletzen.
- Außerdem sind wir Ersteller und Eigentümer unserer Prompts und unserer Kreationen.
- Gleichzeitig räumen wir mit der Nutzung aber Microsoft und Subunternehmen eine umfangreiche Lizenz ein, dass sie diese nutzen, vervielfältigen und vorführen dürfen.
Einfach gesagt: Wir dürfen unsere Kreationen eigentlich uneingeschränkt nutzen, wenn wir nicht gegen Gesetze oder Microsofts Bedingungen verstoßen, vergeben aber auch automatisch das Recht an Microsoft das ohne Bezahlung für uns ebenfalls zu tun.
Vor- und Nachteile
Stärken von Microsoft Designer
- Sehr gute Bilderzeugung mit Dall-E 3
- Design Creator mit KI bietet eine einzigartige Erfahrung
- Sehr intuitive Bedienung
- Vorlagen für Prompts und Designs mit Platzhaltern und Beispielen
- Brand Kit zur schnellen Anpassung von Designs
- Komplett kostenlos
Schwächen von Microsoft Designer
- Microsoft Account erforderlich
- Umfangreiche Lizenz an Microsoft und Subunternehmen für alle Kreationen und Prompts
- Work in Progress – Viele Änderungen an Inhalt und Oberfläche
Abschlussbewertung und Alternativen
Wir sind absolut begeistert von dieser Website und der Fakt, dass Microsoft das alles komplett umsonst zur Verfügung stellt ist natürlich nochmal ein dicker Bonus. Klar, es handelt sich um ein sozusagen „unfertiges“ Produkt, aber es ist sehr zu begrüßen, dass Microsoft hier nichts hinter verschlossenen Türen hält und wir quasi live bei der Enstehung eins der möglicherweise besten Design-Programme der nächsten Jahre dabei sein können.
Die Qualität des Outputs ist in vielen, vielen Fällen sehr gut und kann immer durch manuelle Tools perfektioniert werden. Natürlich ist auch mal ein schwaches Ergebnis dabei, aber bei welcher KI ist es das aktuell nicht?
Gibt es Alternativen?
Als direkte Alternative zum Microsoft Designer muss man hier Clipdrop erwähnen, die Website ist unter clipdrop.co erreichbar und bietet eine sehr vergleichbare, bzw. noch etwas umfangreichere Suite an Tools zur Erzeugung und Bearbeitung von Inhalten mit KI – wenn auch ohne Design Creator.
Hier könnte Canva auf jeden Fall eine Option sein, die dortige KI kann aber mit Designer in unserer Erfahrung noch nicht wirklich mithalten. Außerdem muss man erwähnen, dass sowohl Clipdrop als auch Canva nur bis einem gewissen Maß kostenlos sind und über Premiumpläne verfügen, bei denen dann ein Abo-Preis fällig wird.