Angeregt durch die Spekulationen und Berichte über gpt2-chatbot in der Chatbot Arena ist die Erwartung groß, dass OpenAI schon bald eine neues KI-Modell veröffentlichen könnte. Jetzt sind aber neue Informationen aufgetaucht, die nahelegen, dass es vielleicht eine andere Neuigkeit geben könnte:
Aus dem Nichts sind Gerüchte um eine mögliche KI-Suchmaschine als Konkurrenz zur Google Suche aufgetaucht, die schon in der sehr nahen Zukunft starten könnte.
Kurzfassung
- Ein neuer Bericht deutet darauf hin, dass OpenAI möglicherweise im Mai eine Suchmaschine starten wird, eine Alternative zu Google Search.
- ChatGPT Search soll in der Lage sein multimodal zu antworten und beispielsweise Grafiken als Antwort generieren können
- Die Ankündigung könnte kurz vor dem Google I/O-Event am 14. Mai erfolgen. Am 09. Mai ist bei OpenAI ein In-House Event geplant. (Update 08.05. laut The Information denkt OpenAI darüber nach, das Event zu verschieben)
- Derzeit führt die Subdomain für die Suchmaschine von OpenAI zu einem „Not Found“-Fehler.
Welche Informationen haben wir Stand jetzt?
Während alle auf das nächste große Ding von OpenAI warten, gibt es Gerüchte, dass dieses Ding eventuell kein Modell, sondern eine Suchmaschine sein könnte. Der Twitter User Jimmy Apples hat in Logdateien Hinweise auf eine neue Subdomain mit dem Namen search.chatgpt.com gefunden.
Gleichzeitig hat er in seinem Tweet gesagt, dass es sich nicht zwangsläufig um eine wichtige Entdeckung handeln muss. Es könnte auch etwas einfaches oder langweiliges sein, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, sondern nur für interne Tests und Projekte.
Bei weiteren Nachforschungen findet man aber auch heraus, dass das SSL-Zertifikat für diese Adresse am 24. April 2024 ausgestellt wurde. Auch das könnte ein Indiz dafür sein, dass die Seite bald an den Start gehen soll.
In der Google Suche ist die Website tatsächlich schon indexiert, allerdings mit einer Standardbeschreibung, die keine weiteren Rückschlüsse zulässt. Und auch der Klick auf die Website aus der Google Suche führt zum selben 404-Fehler und Not Found.
Mögliche Vorstellung noch im Mai
Am 09. Mai soll angeblich ein In-House Event bei OpenAI stattfinden, das als Bühne für die Ankündigung einer eigenen Suchmaschine durchaus genutzt werden könnte. Auch dieses Event ist allerdings nicht offiziell bestätigt.
Der Termin würde auf jeden Fall interessant liegen und dürfte beim bisherigen Suchmaschinen-Monopol-Inhaber Google für Kopfschmerzen sorgen. Google selbst hat nämlich ab dem 14. Mai, also nur 5 Tage später die eigene I/O Konferenz.
Schon im Februar hat The Information berichtet, dass OpenAI an einem Web-Suchprodukt arbeitet, das mit Google konkurrieren soll. Damals wurde gesagt, das Suchprodukt wird teilweise von Bing unterstützt. OpenAI hatte festgestellt, dass viele Leute ChatGPT wie eine Suchmaschine verwenden und wollte darauf mit einem eigenen Angebot reagieren.
Welche Funktionen wird die Suchmaschine von ChatGPT haben?
Laut Bloomberg und ReadWrite soll die Suche auf unterschiedliche Arten auf die Fragen der User antworten können. So soll der Bot in der Lage sein Wikipedia als Quelle anzugeben aber auch auf externe Blogs zugreifen können und aus diesen zitieren.
Spannender ist allerdings die Fähigkeit der ChatGPT-Search multimodal antworten zu können. Gerüchten zufolge kann der Chatbot eigene Diagramme oder Grafiken als Antwort erzeugen und so eine deutlich bessere und vor allem individuellere Nutzererfahrung bieten.
Genau dadurch könnte sich OpenAI gegenüber den klassischen Suchmaschinen wie Google einen Vorteil erarbeiten. Standardantworten sind zufriedenstellend, wenn man einen Fakt wissen möchte.
Wenn ich aber auf der Suche nach einer Anleitung bin oder doch eine sehr spezielle Anfrage habe, dann kann eine KI eine sehr viel bessere Antwort erstellen, da meine persönlichen Bedürfnisse bei der Erstellung der Antwort berücksichtigt werden.
OpenAI könnte mit ChatGPT-Search ein neues Zeitalter für Suchmaschinen einleiten und fundamental verändern, wie wir Informationen aus dem Internet beziehen. Standardantworten könnten der Vergangenheit angehören und personalisierte Suchmaschinen in Zukunft Teil unseres Alltags werden.
Man darf nicht vergessen, dass OpenAI nicht das erste Unternehmen ist, dass versucht mit KI-gestützten Suchfunktionen zu punkten. Genau diese Funktionalität hat dazu geführt, dass Perplexity.ai eine der beliebtesten Alternativen zu ChatGPT ist und OpenAI sieht mit Sicherheit nicht nur Google sondern eben auch Perplexity als eine ernstzunehmende Konkurrenz für diesen sehr attraktiven Markt.
Wer bekommt Zugriff auf die Suchmaschine von ChatGPT?
Auf diese Frage gibt es drei mögliche Antworten. Es ist vorstellbar, dass die Suche zunächst als ein eigenes Produkt in einer Beta der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, um es ausgiebig zu testen.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Suche als ein weiteres Feature für ChatGPT+ User freigegeben wird und man einen bezahlten Account benötigt. Diese Variante halten wir für die wahrscheinlichste, da die Suche mit individuell erzeugten Antworten natürlich sehr rechenintensiv sein würde und eine kostenlose Bereitstellung als Marktführer nur bedingt Sinn machen würde.
Die letzte Möglichkeit ist vermutlich noch Zukunftsmusik aber es ist vorstellbar, dass Microsoft aufgrund der Partnerschaft mit OpenAI ChatGPT-Search in die eigene Suchmaschine Bing integrieren wird und man diese Suche dann als Erweiterung in ChatGPT nutzen kann.
So eine Konstellation haben wir bereits gesehen als es nur über die „Browse with Bing“ Funktion in ChatGPT auf das Internet zugreifen konnte.
Was sagen OpenAI und Sam Altman zum Thema Suchmaschine?
In einem Podcast mit Lex Fridman hat Sam Altman auf die Frage, wie wir in Zukunft an Informationen kommen und ob OpenAI bereit ist, es mit Google aufzunehmen aber folgendes gesagt:
„Ich finde das langweilig. Also wenn die Frage ist, ob wir eine bessere Suchmaschine als Google bauen können, dann klar, wir sollten loslegen, die Leute sollten das bessere Produkt nutzen. Aber ich denke, das würde nicht wirklich zeigen, was das alles sein kann. Google zeigt dir 10 blaue Links, 13 mal Werbung und dann nochmal 10 blaue Links und das ist nur eine Art, Informationen zu finden. Was mich wirklich aufregt, ist nicht, dass wir eine bessere Kopie von Google Search bauen könnten, sondern dass es vielleicht einen viel besseren Weg gibt, den Leuten zu helfen, Informationen zu finden und zu nutzen.“ … „Ich denke nicht, dass die Welt eine weitere Kopie von Google braucht.“
Jetzt bleibt abzuwarten, was OpenAI vorhat und ob im Mai wirklich etwas passiert. Bei neuen Informationen aktualisieren wir diesen Artikel natürlich und halten euch so auf dem Laufenden!