Die KI-News der Woche vom 29.01.2025

Die KI-News der Woche vom 29.01.2025

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Kurz nach der Bekanntgabe des größten KI-Investments aller Zeiten mischt ein Open Source Modell aus China die ganze Welt auf, Google investiert in Anthropic, stellt ein neues Modell vor und auch im Bereich Audio und Video gibt es spannende Entwicklungen.  

⭐ Stargate: 500 Milliarden für KI-Infrastruktur 

Der neue US-Präsident Donald Trump hat direkt zu Beginn seiner zweiten Amtszeit riesige Investitionen in den Bereich KI angekündigt. Das Geld kommt dabei aber nicht etwa vom Staat, wie viele dachten, sondern aus einer Allianz von großen Konzernen wie Microsoft, OpenAI, Nvidia und Softbank, die gemeinsam über die nächsten Jahre 500 Milliarden US Dollar investieren wollen. Damit sollen unter anderem über 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden und die Entwicklung und Verbesserung von KI-Modellen Made in Amerika gesichert werden. 

Wir haben bereits ein ausführliches Video auf dem Kanal, dort erklären wir ganz genau, was es mit diesem Project Stargate auf sich hat und wer die wichtigsten Akteure sind. Interessanterweise ist Elon Musk mit seinem KI-Unternehmen xAI kein offizieller Teil der Kooperation, was direkt nach den Ankündigungen online zu einigen Sticheleien aus allen Richtungen gesorgt hat. Das dürfte aber nicht die größte Sorge der KI-Industrie aus den USA sein. 

🇨🇳 Aufregung um DeepSeek

DIE KI-Nachricht des Jahres 2025 bis jetzt kommt nämlich aus China. Das neue DeepSeek R1-Modell, ein Reasoning-Modell mit dazugehörigem, kostenlosen Chatbot auf der Website und in iOS und Android-Apps, hat nämlich für jede Menge Aufregung gesorgt. Die Leistung des neuen Modells in Kombination mit der kostenlosen bzw. Sogar in der API extrem günstiger Nutzung führte dazu, dass DeepSeek sogar im App Store innerhalb von ein paar Tagen ChatGPT im Ranking hinter sich gelassen hat. 

Es gibt unglaublich viel zum neuen R1-Modell zu berichten, hier findet ihr deshalb unser ausführliches Video verlinkt, in dem wir nicht nur beschreiben, was das Modell so besonders macht, sondern auch zeigen, wie man es nicht nur auf der Website, sondern lokal auf dem eigenen Rechner betreiben kann – komplett offline. R1 ist nämlich nicht nur richtig leistungsstark, sondern auch Open Source – laut US-Investor Marc Andreesen ein unglaubliches Geschenk an die ganze KI-Welt. 

🔎 R1 ab jetzt in Perplexity

Das sieht übrigens nicht nur Andreesen so. Ebenfalls nur wenige Tage nach dem Launch hat Perplexity angekündigt, das R1-Modell im eigenen KI-Such-Chatbot einzusetzen und diesen Plan direkt in die Tat umgesetzt. Schon jetzt können sowohl User mit Pro-Plan, als auch alle im kostenlosen Plan von Perplexity R1 für die Pro Search verwenden. 

Ohne Abo ist man dabei aktuell auf drei Suchen pro Tag beschränkt, aber es ist trotzdem eine sehr gute Möglichkeit das Modell nochmal in einem etwas anderen Setting zu erleben. Übrigens wurde von Perplexity schon bestätigt, dass neben der in den USA gehosteten Version, die aktuell verwendet wird, auch eine in Europa gehostete Version in Planung ist. Es ist also möglich bei verschiedensten Plattformen R1 zu verwenden, auch ohne Daten an chinesische Server zu senden. 

CEO Aravind Srinivas halt selbst direkt gezeigt, dass die beim R1-Modell oft kritisierte Zensur innerhalb von Perplexity wegfällt – das ist eben durch die Open Source Natur auch möglich. 

📉 DeepSeek schickt KI-Aktien auf Talfahrt

Es gab auch einen überraschenden Nebeneffekt durch die ganze Aufregung um R1. Das Modell soll nämlich für nur wenige Millionen Dollar auf nicht gerade besonders leistungsfähiger Hardware trainiert worden sein. Das hat dafür gesorgt, dass mit dem Hype die Aktien mehrerer im KI-Bereich tätigen Unternehmen in den Keller gerauscht sind, vor allem die von Chip-Herstellern wie Nvidia, die der größte Verlierer waren, aber auch AMD und Intel sind nicht komplett verschont geblieben. Unabhängig davon, ob die Angaben von DeepSeek zum Training stimmen, macht es allerdings keinen Sinn die Wichtigkeit von Chips für KI abzuschreiben, denn auch sehr effiziente Modelle brauchen natürlich Rechenleistung und da immer mehr Personen weltweit KI einsetzen, wird die Nachfrage hier bestimmt nicht weniger werden in den nächsten Jahren. 

Das soll an dieser Stelle ausdrücklich keine Finanzberatung sein, aber wir gehen davon aus, dass dieser Einbruch vermutlich bald wieder korrigiert werden wird. Seit gestern hat DeepSeek nämlich tatsächlich Probleme bekommen und ist teilweise down. Aufgrund von fehlender Rechenleistung können die Anfragen nicht beantwortet werden. Und die Nvidia Aktie ist seitdem auch schon wieder um 8% gestiegen, nachdem sie zuvor um ca. 17% eingebrochen war.

💰 Google investiert weiter in Anthropic

Auch wenn es im KI-Geschäft schon fast wie Peanuts klingt – vor allem in Angesicht des 500 Milliarden Projekts Stargate – Google erhöht sein Investment in Anthropic, das Unternehmen hinter dem Claude Chatbot um eine weitere Milliarde US-Dollar. Der Suchmaschinenkonzern hatte zuvor bereits zwei Milliarden Dollar in das Unternehmen investiert, was ein interessanter Schritt ist, da Google ja auch selbst mit Gemini Sprachmodelle und auch einen eigenen KI-Chatbot entwickelt.  

Unabhängig vom Hype um R1 und alles, was OpenAI so auf den Markt wirft, ist Anthropics Sonnet 3.5 Modell immer noch eines der besten KI-Modelle aktuell. Außerdem sind sowohl Anthropic als auch Google aktuell kein Teil der neuen Super-KI-Allianz Stargate es kann also durchaus sein, dass sich hier aktuell ein paar andere engere Partnerschaften bilden, um den Anschluss nicht zu verlieren – das ist aber reine Spekulation. 

✅ Gemini mit Reasoning

Das ist aber nicht alles, was Google aktuell im Bereich KI vorzuweisen hat. Auch wenn die Entwicklung im Gemini Chatbots des Unternehmens eher schleppend vorangeht, gibt es in der API regelmäßig neue, großartige Entwicklungen. Jetzt ist ein Gemini Flash Thinking Modell zur Verfügung gestellt worden, dass eine Reasoning-Version des Flash-Modells darstellt. Mit einem riesigen eine Million Token Kontext und einer unglaublichen Geschwindigkeit bei der Beantwortung von Fragen kann dieses Modell durchaus mit o1-mini und vielleicht sogar dem großen o1-Modell mithalten. Leider aktuell wie gesagt nur in der API und im AI-Studio etwas versteckt verfügbar, aber auch hier scheint die Entwicklung neuer und besserer Modelle nicht einzuschlafen. 

🎙️ ElevenLabs Desktop App

Die Sprach-KI ElevenLabs hat ersten Testerinnen und Testern Zugang zu einer Desktop App der eigenen KI gegeben. Im Formular zur Anmeldung kann man als Betriebssystem Mac, Windows oder Linux angeben, es hat also den Anschein, als würde die App für alle PCs entwickelt.  

Die Funktionalität ist nicht anders als in der Web-App selbst, aber der Schritt, den jetzt aktuell gerade viele Tool-Anbieter gehen zeigt mal wieder deutlich, dass KI integrierter werden muss. Die meisten User wollen nicht für jede Aufgabe eine neue Website besuchen. Ein Programm auf dem eigenen Rechner, das viele Settings einfacher und übersichtlicher gestalten und speichern kann ist sicherlich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. 

🤖 ChatGPT Operator – KI Agent von Open AI

OpenAI hat den ersten autonomen KI-Agenten für ChatGPT vorgestellt. Operator heißt das neue Tool, das für uns eigenständig einen Browser bedienen kann und darin Aufgaben erledigen. Das können Dinge wie Recherche sein, aber Operator kann auch aktiv etwas für uns erledigen und zum Beispiel Tickets kaufen oder einen Tisch zum Essen reservieren. Aktuell ist die Funktion nur im Pro Plan für 200 Dollar und nur in den USA verfügbar. Laut Chef Sam Altman soll Operator aber auch bald in die Plus und Teams Pläne kommen und weitere Länder werden folgen. 

Außerdem hat er angekündigt, dass in den nächsten Wochen und Monaten noch weitere Agenten bei OpenAI in Planung sind. Alle Informationen zum Operator und welche Aufgaben die KI so übernehmen kann, findet ihr hier im verlinkten Video. 

🎧 Suno und Udio bekommen Konkurrenz

China mischt die USA aktuell ziemlich auf im Bereich KI, und das betrifft nicht nur Chatbots. Jetzt ist ein neues Open Source Modell aufgetaucht, dass den Musik-KIs Suno und Udio Konkurrenz machen will. YuE heißt diese KI, die auf Huggingface verfügbar ist und für die erste Version schon richtig brauchbare Ergebnisse liefert. Hier gibt es eine kleine Demo.

Natürlich kann das noch nicht mit den aktuellen Versionen von Udio und Suno mithalten, aber wenn man bedenkt, dass wir zum Beispiel bei Suno schon in der Version 4 sind, dann kann YuE hier durchaus noch aufholen. Wir sind gespannt wie es weiter geht und freuen uns über ein weiteres Open Source Modell auch mal in einem anderen Bereich. 

🏫 GPT4o für alle an der TU Dortmund

Die TU Dortmund hat jetzt für alle ihre Mitglieder die Möglichkeit geschaffen kostenlos und anonym ChatGPT mit dem GPT-4o Modell zu verwenden. Das Ganze wird dabei über die Campus KI der Hochschule realisiert. Dieses Angebot ergänzt dabei die schon bestehende Möglichkeit auch andere nicht kommerzielle Sprachmodelle über die Academic Cloud, einer Initiative des Lands Niedersachsen zu verwenden. Diese Entwicklungen sind absolut zu begrüßen, denn eine Beschäftigung der Studierenden mit künstlicher Intelligenz als wichtigem Skill für die Zukunft in unglaublich vielen Branchen sollte eigentlich bundesweit gewährleistet und gefördert werden. 

▶️ Pika Version 2.1

Wir haben in letzter Zeit schon viele Updates beim Thema Video KI gesehen. Luma Ray-2, Veo 2 von Google und Updates der chinesischen Anbieter Kling, Hailuo und Hunyuan Video, die alle beeindruckende Fortschritte gemacht haben. Und nachdem bei Pika Labs das letzte Update noch gar nicht so lange her ist, hat das Unternehmen jetzt schon wieder nachgelegt und die Version 2.1 präsentiert. Auch hier sehen wir enorme Verbesserungen in der Qualität und vor allem die Möglichkeit Videos hier auch in Full HD zu generieren, die gestochen scharf sind ist absolut beeindruckend. Wir sagen es immer wieder, aber die Geschwindigkeit vor allem im Bereich Video ist aktuell unglaublich. Und dabei so eine riesige Auswahl an Anbietern zu haben ist umso schöner. Bald müssen sich die Konkurrenten in diesem Bereich vermutlich durch besondere Features und durchdachtere Workflows abgrenzen, denn qualitativ rückt alles aktuell sehr zusammen. 

Autor

  • Timothy Meixner

    Timothy Meixner ist Mitgründer und Geschäftsführer der Meixner & Ruof UG. Als KI- und Office-Experte betreibt er zusammen mit Johannes Ruof den erfolgreichen YouTube-Kanal Digitale Profis (80.000+ Abonnent:innen).

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